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IG Metall bekräftigt zurückhaltende Lohnforderungen

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Oliver Burkhard, IG-Metall-Bezirksleiter für Nordrhein-Westfalen © dpa

Berlin - Die IG Metall hat bekräftigt, angesichts der Wirtschaftskrise in der bevorstehenden Tarifrunde nur zurückhaltende Lohnforderungen stellen.

“Geld muss Teil des Pakets sein. Wir wissen aber, dass Krise ist, und die Forderung wird auch dementsprechend ausfallen“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter für Nordrhein-Westfalen, Oliver Burkhard, der Tageszeitung “Die Welt“ (Mittwochausgabe) laut Vorabmeldung. Stattdessen wolle die Gewerkschaft in der Lohnrunde ein Jobpaket schnüren.

Kürzere Arbeitszeiten sollen Stellen sichern

Wichtigster Punkt sei, mit Hilfe von kürzeren Arbeitszeiten Stellen zu sichern. Bis auf 28 Stunden sollte die Arbeitszeit gesenkt werden können. Dafür sollten die Arbeitgeber aber einen Teillohnausgleich zahlen, wurde Burkhard zitiert. “Die Unternehmen haben sich bemüht, mit Kurzarbeit Entlassungen zu vermeiden, mit der Unterstützung des Staates. Die Arbeitnehmer haben das über den Lohnausfall mitgetragen“, sagte der Gewerkschafter. Die Kurzarbeit allein reiche nicht. Man brauche eine neue Solidarleistung, an der sich Staat, Arbeitnehmer und Arbeitgeber beteiligten. “Der Staat muss sich beteiligen, indem er den Teillohnausgleich steuer- und abgabenfrei stellt“.

Bis 33 Stunden mit vollem Lohnverzicht

Burkhard zufolge könnte die Arbeitszeit zunächst ohne Ausgleich wie in der Stahlindustrie bis auf 33 Stunden in der Woche gesenkt werden. Bei einer weiteren Senkung bis auf 28 Stunden sollten dann aber 25 Prozent des wegfallenden Stundenlohns weitergezahlt werden. Trotz der versöhnlichen Töne sagte Burkhard, es gebe genügend Betriebe, die nicht in der Krise steckten. Der Tarifabschluss müsse dieser differenzierten Situation entsprechen. “Er muss der unterschiedlichen Welt gerecht werden, nach oben und nach unten“.

Die eher zurückhaltenden Lohnforderungen hatte die IG Metall bereits im Oktober angekündigt. Noch im vergangenen Jahr einigten sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf eine Tariferhöhung von 4,2 Prozent über einen Zeitraum von 18 Monaten sowie Einmalzahlungen.

AP

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