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Michael Kemmer im Portrait

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Michael Kemmer © dpa

München - In seiner kurzen Zeit an der Spitze der BayernLB stand Michael Kemmer schon einmal vor dem Rauswurf. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) war sauer auf ihn, weil er sich im Oktober 2008 über die Belastungen der Bank falsch informiert gefühlt hatte.

Kemmers Rücktritt galt damals als besiegelte Sache. Doch die Mitarbeiter der BayernLB kämpften erfolgreich um ihren Chef. Die Bilder von dem übernächtigten, aber glücklich lächelnden Bankchef inmitten der Belegschaft gehörten zu den ungewöhnlichsten Szenen des katastrophalen Finanzjahres 2008.

Das Milliardendebakel durch die österreichische BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria hat inzwischen so enorme finanzielle und politische Ausmaße angenommen, dass Kemmer nun doch seinen Stuhl räumen muss. Nochmals dürften die BayernLB-Beschäftigten für den Chef kaum auf die Straße gehen. Denn der 52-jährige Zwei-Meter-Mann Kemmer schwenkte zur Rettung der Bank in den vergangenen Monaten auf einen harten Sanierungskurs ein, dem 5600 Arbeitsplätze zum Opfer fallen; zahlreichen BayernLB-Mitarbeitern werden die Pensionsansprüche gekürzt.

Die Stimmung in der BayernLB-Zentrale rutschte in den Keller, als vor wenigen Wochen die neuen Probleme durch die österreichische Tochter bekannt wurden. Dabei hatte Kemmer erst im Sommer Befürchtungen vor weiteren Milliardenrisiken zurückgewiesen. Kemmer sollte sich auf diesem Gebiet eigentlich auskennen: Mehrere Jahre lang war der gebürtige Nördlinger bei der HypoVereinsbank Vorstand für Risikomanagement. Als die HVB 2005 von der italienischen Großbank UniCredit übernommen wurde, bekam er das Angebot, das Risiko-Management der Bank in Mailand zu verantworten.

Doch angeblich wegen des schwierigen Klimas und der Ausgestaltung seines Aufgabenbereiches blieb er lieber in München. Im Juni 2006 trat er dann bei der BayernLB an. Als sein Vorgänger Werner Schmidt über eine Informationspanne stürzte, übernahm er am 1. März 2008 den Chefposten bei der BayernLB. 

dpa

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