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55 Mio. für Sanierer Görg?

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Klaus Hubert Görg Foto: apn
Klaus Hubert Görg Foto: apn

Essen. Karstadt soll sein letztes großes Mandat sein, wenn alles vorbei ist, dann will Klaus Hubert Görg (69), einer der bekanntesten Insolvenzverwalter Deutschlands, sich seinem 100 Hektar großen Grundstück bei Köln widmen.

Geht die Rechnung des promovierten Juristen auf, behalten nicht nur 25 000 Beschäftigte bei Karstadt ihren Job, sondern auch sein Bankkonto wird um Millionen schwerer sein. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ sollen es für ihn und sein 20 köpfiges Team insgesamt 50 Millionen Euro sein. Gemunkelt wird sogar von 55 Mio. Euro.

Sein Sprecher schweigt dazu – zum einen verhandelt der Investor Nicolas Berggruen noch mit den Vermietern, zum anderen sei es zu früh, um eine Rechnung aufzumachen. Kann Berggruen die Vermieter nicht von niedrigeren Mieten überzeugen, geht auch der Karstadt-Verkauf nicht über die Bühne. Die Rechnung wird erst am Tag des Verkaufs gemacht, vom Gläubigerausschuss geprüft und vom Konkursgericht genehmigt.

In den Medien hat sich der Vater von vier Kindern den Ruf als „graue Eminenz unter den Feuerwehrmännern bei Firmenpleiten“, als „Macher im Hintergrund, der öffentlichkeitswirksame Auftritte meidet“ erarbeitet. Spätestens seit Juni 2009 steht er im Rampenlicht, als ihn das Essener Amtsgericht als Insolvenzverwalter der Arcandor AG und ihrer Töchter Karstadt, Primondo und Quelle bestellte.

Doch sowohl bei Primondo als auch Quelle scheiterten die Rettungsversuche des gebürtigen Düsseldorfers, der sich mit Sanierungen und Neuordnungen von Unternehmen wie dem Maschinenbauer Babcock, dem Bauunternehmen Holzmann, der Kirch-Gruppe oder dem Merckle-Imperium einen Namen machte.

Nun geht es um Karstadt und 25 000 Beschäftigte – denen wird es egal sein, auf welche Summe die Gläubiger verzichten, um Görg zu bezahlen.

Von Martina Wewetzer

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