Bekannte Modekette überrascht mit neuer Strategie - Alles wird anders

Peek & Cloppenburg schließt Filialen in Berlin und Gießen - Das ist Teil der neuen Strategie: Kleinere Geschäfte und dafür mehr Erlebnis-Shopping.
Die Modekette Peek & Cloppenburg (P&C) kämpft mit stagnierenden Umsätzen. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf hat angekündigt, seine bisherige Verkaufsstrategie zu ändern. Die geplante Neustrukturierung wird auch bei den Kunden nicht unbemerkt bleiben.
Peek & Cloppenburg: Neues Kauferlebnis durch kleinere Filialen
Mit dem Konzept soll eine neue Kaufhaus-Idee umgesetzt werden: „Wir haben im Kreis der Unternehmensleitung Ideen für eine modifizierte Segmentierung der Verkaufshäuser erarbeitet“, teilte John Cloppenburg dem Handelsblatt mit.
Damit gemeint ist unter anderem eine Veränderung bei der üblichen Größe von Filialen. Mit kleineren Standorten erhofft sich das Unternehmen, den Kunden in Zukunft besser anzusprechen. Die Wiener Filiale, welche neben Düsseldorf, Köln, Frankfurt und Berlin zu den fünf P&C-„Weltstadthäusern“ zählt, könnte dabei als Vorbild dienen.
Dort soll zukünftig eine Etage nicht mehr als Verkaufsraum dienen, sondern anderweitig genutzt werden. Aktuell ist der Standort in der österreichischen Hauptstadt etwa 12.000 Quadratmeter groß. Nähere Details, wie diese Etage verwendet werden kann, stehen noch nicht fest. Die frei gewordene Fläche soll jedoch möglicherweise an Gastronomien verpachten werden.
Peek & Cloppenburg setzt auf Erlebnis-Shopping
Mit diesen Maßnahmen zeigt sich die Textilkette experimentierfreudig und konzentriert sich auf eine neue Strategie: Erlebnis-Shopping. Dadurch erhofft sich P&C, sich erfolgreich von der Konkurrenz abzuheben. Anstatt online bei Amazon, Zalando und ähnlichen Internetanbietern einzukaufen*, sollen sich die Kunden vermehrt in den Filialen selbst aufhalten. Durch ein erweitertes Angebot - beispielsweise mit Gastronomien vor Ort - soll dieses Ziel erreicht werden.
Auch das Sortiment bekommt einen neuen Schwerpunkt und soll sich verstärkt auf Premiummarken fokussieren. Kindermode soll in Zukunft komplett aus dem P&C-Sortiment gestrichen werden. Damit grenzt sich die Marke von vergleichbaren Anbietern ab, die sich vorrangig im Billigsektor befinden.
Peek & Cloppenburg: Reaktion auf niedrigen Umsatz
P&C plant durch die Veränderungen im neuen Verkaufskonzept, den aktuell bei etwa 1,5 Milliarden Euro stagnierenden Umsatz zu steigern. Unterstützung bei der Zukunftsplanung gab es seitens der Unternehmensberatung McKinsey.
Ähnlich wie bei der Filiale in Wien gibt es auch in Deutschland entsprechende Veränderungen: Zwei Filialen sollen geschlossen werden - In Berlin und Gießen. Auf der anderen Seite plant das Unternehmen einen neuen Standort in Bochum und auch in München wird nach passenden Räumlichkeiten gesucht.
Es scheint, das Unternehmen habe für die kommenden Jahre große Pläne. „Wer nicht experimentiert, hat verloren“, erklärt John Cloppenburg dem Handelsblatt. Welche weiteren Entwicklungen bei den deutschen Filialen zu erwarten sind, bleibt allerdings zunächst abzuwarten.
Auch interessant:
Eine weitere beliebte Mode-Marke steht wohl vor dem Aus. Erst vor wenigen Monaten schockierte Gerry Weber mit der Insolvenz.
Während immer mehr beliebte Modeketten schließen müssen, erfreuen sich Billiganbieter und Discounterklamotten immer größerer Beliebtheit.
*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
Felix Molchanov
Auch interessant
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion