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Quelle-Aus: Vorwürfe gegen Valovis-Bank

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Fürth - Nach dem Aus für Quelle hat es schwere Vorwürfe gegen die Valovis-Bank gegeben. Das Kreditinstitut sei Schuld gewesen, dass Quelle schlagartig ohne Geld dagestanden sei.

Im Interview mit dem ARD-Fernsehmagazin “Report Mainz“ (Montag) kritisierte der Beauftragte der Insolvenzverwaltung, Hans-Gerd Jauch, die überraschende Kündigung des sogenannten Factorings: “Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Valovis-Bank vor der Kündigung zunächst mal mit dem Insolvenzverwalter in Verbindung setzt, diesem ankündigt, dass sie möglicherweise Grund zur Kündigung sieht und gemeinsam überlegt, welche Alternativen aufgebaut werden können.“ Weil dies nicht geschehen sei, habe Quelle schlagartig ohne jedes Geld dagestanden.

Der Vorstandsvorsitzende der Valovis-Bank, Robert Gogarten, wies die Anschuldigung mit der Begründung zurück, das Geldinstitut habe sich an bestehende Verträge gehalten. Die Bank hatte über Jahre hinweg das Factoring für Quelle übernommen. Dabei verkauft ein Unternehmen seine Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen gegenüber den Kunden an eine Bank. Gegen Zahlung einer Provision finanziert das Institut die offenen Beträge vor und übernimmt im Rahmen eines vereinbarten Limits das Risiko, dass ein Kunde nicht zahlt. Der Händler bekommt sein Geld auf diese Weise sofort und in voller Höhe.

Auch die Bedingungen der Valovis-Bank für eine Wiederaufnahme des Factorings sorgen für Kritik. Demnach soll die Bank laut Insolvenzverwaltung die Gebühren verdoppelt haben. Quelle- Betriebsratschef Ernst Sindel erklärte “Report Mainz“: “Die Bank hat die Situation schlichtweg ausgenutzt. Das ist, wie wenn sie einen Häuslebauer haben, der in großen Schwierigkeiten ist und die Bank sagt, du kannst das Haus behalten, aber ich erhöhe deine Zinsen im zweistelligen Bereich. Dann kann man sich ungefähr ausmalen, was da passiert.“

dpa

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