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„Ultraschnell“ - aber nicht nachgefragt: Rossmann stoppt Zusammenarbeit mit Amazon

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Riesen unter sich: Rossmann und Amazon hatten vor zwei Jahren eine Kooperation gestartet. Beim Kunden kam die Idee aber offenbar nicht besonders gut an.

Update vom 14. April: Die Drogeriemarktkette Rossmann beendet ihre Zusammenarbeit mit dem Online-Händler Amazon nach knapp zwei Jahren. "Die Kunden gehen lieber in die Märkte und wollen keinen Aufpreis zahlen, um sich die Sachen ins Büro liefern zu lassen", sagte der designierte Rossmann-Chef Raoul Roßmann der Süddeutschen Zeitung.

Die "spezielle Art der ultraschnellen Zustellung nach Bestellung" sei "von unseren Kunden nicht nachgefragt" worden, sagte der Sohn des Drogeriemarktgründers Dirk Roßmann. Rossmann und Amazon hatten ihre Kooperation im August 2017 bekannt gegeben (siehe unten).

Für Aufsehen hatten zuletzt auch Berichte rund um Amazons Sprachassistentin „Alexa“ gegeben. Experten warnten vor der Nutzung.

Ausgangsmeldung: Drogerie-Riese Rossmann kooperiert mit Amazon

Rossmann werde Kopperationspartner für den Schnell-Lieferservice Prime Now, berichtete die „Lebensmittel Zeitung“ am Freitag unter Berufung auf gut informierte Kreise. Gestartet werden solle in Berlin - und zwar zunächst mit einem Viertel des Rossmann-Sortiments, das rund 17.000 Artikel umfasse. Im Erfolgsfall könne die Kooperation demnach auf München ausgeweitet werden. Dem Bericht zufolge wird das Bündnis seit Monaten vorbereitet. Rossmann wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Amazon habe zwar vor Jahren schon einmal mit dem Drogerie-Marktführer dm kooperiert, berichtete die Zeitung. Mangels Erfolg sei das Projekt versandet. Rossmann dagegen arbeite umfassender mit Amazon zusammen, behalte die Preishoheit und bestimme das Sortiment. Amazon stelle die Online-Plattform sowie die Logistik.

Das eigene Rossmann-Online-Geschäft hat nach früheren Angaben von Einkaufs- und Marketing-Geschäftsführer Raoul Roßmann keinen großen Anteil am Gesamterlös. Das Geschäft wuchs demnach im vergangenen Jahr um 7 Prozent auf 28 Millionen Euro. Konzernweit stiegen die Erlöse 2016 um 6,3 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.

dpa

Lesen Sie auch: dm und Rossmann bekommen Konkurrenz: Newcomer will speziellem Kniff deutschen Markt erobern

Eine neue Zusammenarbeit eines Pressevertriebs mit Amazon erweitert die Produktpalette des Konzerns um unzählige Print-Titel. Für Zeitschriftenhändler könnte es jetzt um die Existenz gehen.

Lange war der Drogeriemarkt dm für seine Preisgarantie bekannt. Jetzt erhöht der Konzern seine Preise drastisch - betroffen sind über 1.000 Produkte.

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