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Russland: Putin greift nach VW-Vermögen

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Von: Markus Hofstetter

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Volkswagen hat wegen des Ukraine-Krieges seine Produktion in Russland komplett eingestellt. Das könnte den Konzern nun teuer zu stehen kommen.

Nischni Nowgorod - Wegen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg hat Kreml-Chef Wladimir Putin westlichen Unternehmen, die in Russland tätig sind, mit drastischen Maßnahmen gedroht. Nun hat es den VW-Konzern getroffen.

Im vergangenen August hat sich VW komplett aus der Produktion im russischen Montagewerk Nischni Nowgorod an der Wolga zurückgezogen. Hintergrund ist, dass am Standort bisher eine gemeinsame Fertigung mit dem Autobauer GAZ lief. Dessen Miteigentümer Oleg Deripaska steht auf westlichen Sanktionslisten. 

VW-Vermögen in Russland: Produktionspartner erringt Erfolg vor Gericht

Wegen der Beendigung dieser Zusammenarbeit hat GAZ gegen den VW-Konzern geklagt. Das russische Unternehmen beantragte, die Kündigung des Montagevertrags für nichtig zu erklären und VW zu einer Vertragsstrafe von 15,6 Milliarden Rubel (190 Millionen Euro) zu verurteilen. Nun hat ein russisches Gericht am Montag (20. März) alle Vermögenswerte von VW in Russland eingefroren. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, in die Interfax Einblick erhalten hat.

Volkswagen
Ein russisches Gericht hat das Vermögen von Volkswagen in Russland eingefroren © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Der russische Autobauer GAZ, zu Sowjetzeiten bekannt für die Herstellung der Wolga-Limousinen, war bis zum vergangenen Jahr Fertigungspartner von VW in Russland. In der Fabrik in Nischni Nowgorod wurden mehrere Modelle von VW und Skoda zusammengeschraubt. Nachdem US-Sanktionen gegen GAZ in Kraft getreten waren, zog sich VW offiziell aus der Co-Fertigung zurück und bot den Angestellten dort eine Abfindung.

Volkswagen: Russische VW-Werke stehen still

Die Produktion in Nischni Nowgorod wurde, wie auch im VW-eigenen Werk in Kaluga 150 Kilometer südlich von Moskau, bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingestellt. Beide Anlagen stehen seit März 2022 still.

Zuletzt war bekannt geworden, dass der deutsche Automobilbauer über einen Verkauf seines Werks in Kaluga und anderer Vermögenswerte in Russland verhandelt. Als möglicher Käufer gilt die Autohandelsgruppe Avilon. Allerdings müssen solche Geschäfte von der russischen Regierung abgesegnet werden.

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