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Streusalz bleibt vorerst knapp

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Derzeit knapp: Streusalz. Foto: dpa
Derzeit knapp: Streusalz. Foto: dpa

kassel. Streusalz ist derzeit knapp. Die Hersteller können die hohe Nachfrage kaum bedienen. Grund ist zum einen der seit Weihnachten anhaltende strenge Winter, der zur selben Zeit und flächendeckend über Nord-, Mittel- und Osteuropa hereingebrochen ist. Gleichzeitig sind die Produktionskapazitäten für Streusalz begrenzt und lassen sich nach Angaben des europa- und weltweit größten Salzproduzenten K+S in Kassel nicht kurzfristig erweitern.

„Wir produzieren an der Kapazitätsgrenze“, betonte K+S-Sprecher Michael Wudonig auf Anfrage. Die K+S-Salztochter Esco (Hannover) betreibt in Deutschland die drei Salzbergwerke Borth in Nordrhein-Westfalen, Bernburg in Sachsen-Anhalt und Grasleben in Niedersachsen. Dort wird laut Wudonig seit zwei Wochen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche gearbeitet.

„Mehr als 20 000 Tonnen täglich können wir nicht produzieren“, so der Sprecher. Derzeit sitze Esco auf einem Auftragsberg von 400 000 Tonnen, was 20 Tagesproduktionen unter Volllast entspreche. In den vergangenen zwei Wochen habe man so viele Bestellungen bekommen wie sonst in fünf Monaten. Alle orderten gleichzeitig. „Wir haben wirklich eine sehr extreme Situation“, sagte Wudonig. Die Vorratshaltung habe sich im Rahmen der Vorjahre bewegt, aber wie die meisten Kunden sei auch K+S vom frühen und starken Wintereinbruch überrascht worden. Wann sich die Lage normalisiert, dazu mochte er keine Prognose abgeben.

Klare Reihenfolge

Für die Belieferung mit Streusalz gebe es eine klare Priorität. Vorrangig würden die Straßenmeistereien bedient, die Autobahnen und Fernstraßen räumten, erst danach kämen Kommunen und der Handel für die privaten Verbraucher an die Reihe.

Eine kurzfristige Umstellung von Kali-Standorten, die angesichts der gesunkenen Nachfrage kurzarbeiten, auf Streusalzproduktion ist nach Angaben Wudonigs aus technischen Gründen kurzfristig nicht möglich.

Über seinen Marktanteil bei Auftausalz macht der K+S-Konzern keine Angaben. Nach unbestätigten Branchenberichten liegt er im Inland und Europa bei 40 bis 45 Prozent. Weitere große Anbieter sind Akzo (Niederlande), Südsalz (Heilbronn) Wacker (Burghausen/Bayern) sowie GSES (Sondershausen/Thüringen).

Von José Pinto

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