Hohe Spritpreise: So wenig kostet das Tanken bei Deutschlands Nachbarn
Die Spritpreise sind wegen des Ukraine-Konflikts gestiegen – in Deutschland besonders. Nur zwei andere europäische Länder übertreffen den hiesigen Dieselpreis.
Wiesbaden – Wer den Osterurlaub in einem Nachbarland Deutschlands verbringt, kann fast überall mit niedrigeren Spritpreisen hinter der Grenze rechnen – vor allem seit Beginn des Ukraine-Konflikts*: In Deutschland kletterten die Spritpreise über die 2-Euro-Marke. Mit einigen Tipps kann man trotzdem günstig tanken.
Nur wenige Ländern in Europa haben aktuell höhere Spritpreise als Deutschland. Der Dieselpreis wird nur von Finnland und Schweden übertroffen, wie vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen zeigen. Zudem ist der Diesel auch an Tankstellen in der Schweiz teurer, wie aus Daten des Touring Club Schweiz hervorgeht.
Spritpreise auf Rekordniveu: So viel kosten Benzin und Diesel bei Deutschlands Nachbarn
Laut Angaben des Statistischen Bundesamts kostete Diesel an Tankstellen in Deutschland Anfang April 2,06 Euro pro Liter (Stand: 04.04.2022). Das sind 45 Cent mehr als im Nachbarland Polen. Neuere Zahlen liegen zwar für Deutschland vor, wo der Preis zuletzt noch einige Cent nachgegeben hat, nicht aber auf vergleichbarer Basis für die anderen EU-Länder.

Spritpreis-Explosion in Deutschland: Diesel kostet in Nachbarstaaten deutlich weniger
Auch in anderen Nachbarstaaten ist Diesel sehr viel günstiger als in Deutschland, beispielsweise in Luxemburg mit 1,76 Euro, Österreich mit 1,84 Euro und Frankreich mit 1,89 Euro. Mit sinkender Preisdifferenz folgen unter den Nachbarstaaten Dänemark und Tschechien mit 1,93 Euro, Belgien mit 2,02 und die Niederlande mit 2,04 Euro. Den günstigsten Diesel in der EU gibt es den Daten zufolge auf Malta mit 1,21 Euro pro Liter und in Ungarn mit 1,42 Euro.
Auch bei Superbenzin der Sorte E5 gehört Deutschland zu den teuersten Staaten in Europa. EU-weit war die Bundesrepublik am Montag (04.04.2022) zusammen mit Griechenland mit 2,06 Euro pro Liter der drittteuerste Staat. Übertroffen wurden die Spritpreise in Deutschland von Finnland, den Niederlanden und Dänemark. In der Schweiz ist die Situation ähnlich wie in Deutschland. Günstigstes Nachbarland ist auch bei E5 Polen mit 1,42 Euro pro Liter. Hier beträgt die Preisdifferenz 64 Cent. Dahinter folgen Österreich mit 1,72, Luxemburg mit 1,73, Tschechien mit 1,81 und Frankreich mit 1,83 Euro pro Liter.
Land | Preise für Diesel |
---|---|
Luxemburg | 1,76 Euro |
Österreich | 1,84 Euro |
Frankreich | 1,89 Euro |
Dänemark | 1,93 Euro |
Tschechien | 1,93 Euro |
Belgien | 2,02 Euro |
Niederlande | 2,04 Euro |
Diesel und Super: Hohe Spritpreise ergeben sich aus unterschiedlichen Steuern
Ein Grund für die Differenzen sind unterschiedliche Steuern. Einige Länder wie Italien, Frankreich, Belgien und die Niederlande haben zudem als Reaktion auf die durch den Ukraine-Krieg extrem gestiegenen Spritpreise die Steuern gesenkt.
Insgesamt macht sich der Ukraine-Krieg an deutschen Tankstellen stärker bemerkbar als in vielen anderen EU-Ländern, wie aus wöchentlich veröffentlichten Daten der EU-Kommission hervorgeht. So war Diesel in Deutschland (Stand 04.04.2022) im Schnitt 39,5 Cent teurer als vor dem Ukraine-Krieg (Stand: 21.02.022) – im Februar hatte der Spritpreis einen Rekordwert erreicht.
In den meisten anderen EU-Ländern fallen die Anstiege zum Niveau vor Beginn des Ukraine-Konflikts dagegen deutlich niedriger aus – was aber auch an Steuersenkungen oder anderen staatlichen Maßnahmen liegen kann. Im gewichteten Durchschnitt der EU-Länder ging es nur um 27 Cent nach oben – auch hier machen sich allerdings die Steuersenkungen in einigen Ländern dämpfend bemerkbar. Nicht nur für Verbraucher und Verbraucherinnen wird Tanken zu einem Problem, auch Unternehmen haben mit den hohen Spritpreisen zu kämpfen. (dpa/ter) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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