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Veganer Aufstrich in der Kritik: Öko-Test findet auffällig viel Nickel

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Von: Karolin Schäfer

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Öko-Test hat Aufstrich (vegan) untersucht. Das Ergebnis überrascht die Experten. Einige Produkte schneiden nur mittelmäßig ab.

Kassel - Brotaufstriche (vegan) werden immer beliebter. Daher wächst das Angebot in Supermärkten. Auch Discounter bieten inzwischen verschiedene Aufstriche an, meist in Bio-Qualität. Öko-Test hat 22 Produkte mit Tomate-Paprika-Geschmack genauer unter die Lupe genommen.

Acht der geprüften Aufstriche haben vom Verbrauchermagazin die Bestnote erhalten. Einige schneiden mit „gut“ ab, ein paar Sorten werden nur mittelmäßig bewertet. Der Grund? Zu viel Fett und Salz, sowie zu wenig Gemüse. Ein Aufstrich (vegan) enthält sogar einen hohen Anteil an Nickel.

VerbrauchermagaznÖko-Test
HauptsitzFrankfurt
Erstausgabe1985
Reichweite1,2 Millionen Leser

Aufstrich (vegan) im Test: Alle Produkte ohne Mineralöl

Eine gute Nachricht: Die Produkte haben sich inzwischen verbessert. Alle getesteten Aufstriche (vegan) kommen ohne Mineralöl aus. Im Test von Öko-Test aus dem Jahr 2017 war jedes dritte Produkt stark belastet, andere wiesen leicht erhöhte Werte auf. Diesmal konnten im Labor nur vereinzelt Spuren von Mineralöl nachgewiesen werden.

Auch Rückstände von Pestiziden gab es keine. Chlorat, ein Rückstand aus der Trinkwasserdesinfektion, wurde lediglich in geringen Mengen gefunden. Diese sind allerdings unbedenklich.

Öko-Test untersucht Brotaufstrich (vegan) - Geschmack in Ordnung

Öko-Test bewertet auch den Geschmack der Aufstriche (vegan). Alles sei in Ordnung. Kein Produkt im Test fiel durch muffige oder bittere Noten unangenehm auf. Wichtige Zutaten wie Tomaten, Kräuter oder Hanf konnten die Experten rausschmecken.

In einem Aufstrich fanden die Experten von Öko-Test auffällig viel Nickel. Betroffen sei der „Aufstrich Rucola Tomate“ von Bio-Zentrale. Bewertet wurde dieser mit der Note „ausreichend“. „Bereits mit einer 30-Gramm-Portion dieses Aufstrichs nimmt ein Erwachsener mehr als die Hälfte der Menge auf, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als Obergrenze für einen Tag empfiehlt“, erklärt das Verbrauchermagazin.

Im Test: Aufstrich (vegan) mit hoher Nickelbelastung

Studien mit Tierversuchen haben gezeigt, dass Nickel die Entwicklung und Fortpflanzung stört. Deshalb hat die EFSA für die langfristige Aufnahme von Nickel einen Tagestoleranzwert festgelegt. Die Menge in anderen getesteten Brotaufstrichen (vegan) ist deutlich geringer.

Der Gemüseanteil in den Aufstrichen im Test fiel unterschiedlich aus. Von 84 bis 17 Prozent war alles vertreten. Und das obwohl die Hersteller aller untersuchten Produkte mindestens eine Gemüsesorte im Namen nennen und die Gläser mit buntem Gemüseabbildungen verzieren.

Test von Aufstrich (vegan): Einige Produkte mit wenig Gemüseanteil

Liegt der Gemüseanteil der Produkte im Test unter 50 Prozent, zieht Öko-Test eine Note ab. Dies sei bei sieben Brotaufstrichen (vegan) der Fall gewesen. Wie viel Gemüse genau in den Artikeln steckt, ist für Kunden nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.

Die Liste der Inhaltsstoffe gibt dabei einen Anhaltspunkt. Wenn Sonnenblumenkerne, Sonnenblumenöl oder Wasser ganz vorne stehen, ist davon auszugehen, dass der Gemüseanteil gering ist. Den höhsten Anteil hat mit 84 Prozent „Sanchon Bio Brotaufstrich Antipasti Olive“ von Petersilchen.

Öko-Test untersucht Aufstrich (vegan): Zu hoher Fettanteil

„Wer bei veganen Brotaufstrichen auf einen hohen Gemüseanteil achtet, spart meistens auch beim Fett“, sagt Brigit Hinsch, Öko-Test Redakteurin. Der Brotaufstrich (vegan) mit dem niedrigsten Gemüseanteil „Gut Bio Vegetarische Streichcrème Paprika Chili“ von Aldi Nord enthält ganze 33,5 Gramm Fett pro 100 Gramm. Das ist mehr als jedes andere Produkt im Test.

Wenn der Fettanteil über 30 Gramm pro 100 Gramm beträgt, werden ebenfalls Punkte abgezogen. Insgesamt erklärt Öko-Test, dass in fünf getesteten Aufstrichen der Fettgehalt zu hoch ist. Auch zu viel Salz stellt ein Problem dar, denn das kann den Bluthochdruck fördern. Empfohlen werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung maximal sechs Gramm Salz am Tag.

Im Test: Einige Aufstriche (vegan) mit zu viel Salz

Bemängelt werden von Öko-Test vier Brotaufstriche (vegan), deren Salzgehalt zu hoch ist. Die Grenze zieht das Verbrauchermagazin bei 1,5 Gramm Salz pro 100 Gramm. Den höchsten Salzgehalt mit 2,50 Gramm auf 100 Gramm hat der „Brotauftsrich Tomate mit Basilikum“ von Basic. Auch den „Bio Sonne Bio-Brotaufstrich Tomate-Basilikum“ von Norma (1,9 Gramm/100 Gramm) kritisierten die Experten von Öko-Test für den hohen Salzgehalt und den geringen Gemüseanteil.

Wasser im Test*: Mehrere beliebte Marken fallen bei Öko-Test glatt durch. So auch eines der Mineralwasser aus dem Hause von Apollinaris.

Ist CBD gefährlich oder medizinisch wertvoll? In dieser Frage zum Hanf-Inhaltsstoff Cannabidiol widersprechen Öko-Test und Verbraucherzentralen der WHO. (Karolin Schaefer) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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