Drastischer Stellenabbau: SMA trennt sich von 1000 Zeitarbeitern
Niestetal/Kassel. Der Solartechnik-Hersteller SMA in Niestetal trennt sich bis Ende November von 1000 seiner aktuell etwa 1500 Zeitarbeiter. Das teilte das Unternehmen mit.
Die Stammbelegschaft ist laut Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon von diesem drastischen Stellenabbau ausgenommen. Der Kasseler Personaldienstleister Team Time GmbH, bei dem die Betroffenen beschäftigt sind, erklärte, dass man versuchen werde, möglichst viele von ihnen in anderen Betrieben unterzubringen.
Aus dem Archiv: Das sagte Vorstandsmitglied Urbon anlässlich der Feierlichkeiten am 13.9.2011
Als Grund für den Abbau nannte Urbon die sinkende Nachfrage nach Wechselrichtern, die den in Solaranlagen gewonnenen Gleich- in netztauglichen Wechselstrom wandeln. „Die Nachfrage vor allem nach Wechselrichtern für Dachanlagen hat sich nicht so dynamisch entwickelt, wie wir es erwartet hatten“, erklärte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Hinzu komme der im Winter saisonal übliche Auftragsrückgang.
Gleichzeitig hat SMA seine Umsatz- und Ergebnisprognose für dieses Jahr nach unten korrigiert. Statt 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro Umsatz rechnet das nordhessische Vorzeige-Unternehmen mit nur noch 1,5 bis 1,7 Mrd. Euro. Das Vorsteuerergebnis (Ebit) soll sich bei 220 bis 300 Millionen Euro einpendeln. Bislang war noch mit 315 bis 475 Mio. Euro gerechnet worden. Demnach sinkt die Ebit-Marge, also das Verhältnis des Vorsteuergewinns zum Umsatz, deutlich auf nur noch 14,7 bis 17,6 Prozent. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2010 lag das Ebit bei fast 27 Prozent des Umsatzes.
Aktualisiert um 18.07 Uhr
Die SMA-Aktie brach gestern in einem sehr schwierigen Börsenumfeld um 12,3 Prozent auf 49,25 Euro ein. Damit notierte sie nur noch 2,25 Euro über dem Ausgabekurs am Tag des Börsengangs Ende Juni 2008. Zur Erinnerung: Anfang 2010 war das Papier zeitweise 106,70 Euro wert.
Die Prognose-Korrektur war von Branchenkennern seit Wochen erwartet worden.
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