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Turbulentes Börsenjahr

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In Sektlaune: Zufriedene Börsianer stießen gestern nach Handelsschluss auf ein gutes Jahr an. Foto: dpa
In Sektlaune: Zufriedene Börsianer stießen gestern nach Handelsschluss auf ein gutes Jahr an. Foto: dpa

frankfurt. Für Börsianer wird das zu Ende gehende Jahr als eines der turbulentesten in die Finanzmarktgeschichte eingehen. Am 6. März notierte der Deutsche Aktienindex (Dax) mit 3666,41 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit Ausbruch der Finanzkrise Anfang 2008. Gegenüber dem Allzeithoch von 8106 Zählern im Sommer 2007 hatte der Leitindex der 30 deutschen Börsenschwergewichte fast 55 Prozent seines Wertes eingebüßt. Doch er berappelte sich schneller als erwartet:

Gestern schloss der Dax bei 5957,43 Punkten, nachdem er zum Wochenstart mehrfach die 6000-Punkte-Hürde genommen hatte. Am Ende steht ein Jahresplus von fast von fast 24 Prozent. Für 2010 erwarten die meisten Börsianer nur moderate Zuwächse.

Mit einem Gewinn von etwa 34 Prozent auf 7507,04 Punkte konnte der MDax der 50 mittelgroßen Werte deutlich stärker zulegen. Der gestrige Schlussstand liegt aber noch weit unter dem bisherigen Allzeithoch von 11 378 Zählern im Sommer 2007.

Der Technologiewerte-Index TecDax (30 Werte) gewann im Jahresverlauf sogar gut 60 Prozent auf 817,58 Punkte und rückte am weitesten zum Höcchststand von 1044 Zählern Ende 2007 vor. Größte Gewinner und Verlierer im Dax: Die größten Gewinner sind Chip-Hersteller Infineon und Konsumgüter-Konzern Henkel. Die Infineon-Aktie verdreifachte ihren Wert auf 3,88 Euro, Henkel legte um gut 60 Prozent auf 36,43 Euro zu. Die größten Verlierer waren Volkswagen und die Commerzbank (minus 11,3 %). Dass die VW-Stammaktie fast 70 Prozent abgab, geht auf das Konto von Spekulationen im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme durch Porsche. Mittlerweile ist im Dax die Vorzugs- an die Stelle der Stammaktie getreten. Größte Gewinner und Verlierer im MDax: Wer zu Jahresanfang sein Geld in Aktien von ProSieben/Sat1 investierte, strich einen Gewinn von 236 Prozent ein. Zweistellig legten auch Aareal Bank (130 %) und Autozulieferer ElringKlinger (125 %) zu. Dagegen verloren Bezahlsender Sky (minus 40 %) und Finanzdienstleister MLP (minus 18 %) am kräftigsten. Größte Gewinner und Verlierer im TecDax: Spezialchip-Produzent Dialog Semiconductor versiebeneinhalbfachte seinen Kurs von niedrigem Niveau auf 7,62 Euro. Der Hersteller von Anlagen für die Halbleiter-Fertigung Aixtron verfünffachte den Wert. Die höchsten Kursverluste erlitten die Solarmodul-Bauer Q-Cells (minus 55 %) und Conergy (minus 34 %). Die Branche leidet unter einem Überangebot und Billigimporten aus Fernost. Aktiengesellschaften in der Region: Der Kasseler Düngemittelproduzent K+S trat auf der Stelle. Mit 39,99 Euro schloss das Papier gestern zwei Cent über dem Wert zu Jahresbeginn. Der Solartechnik-Hersteller SMA in Niestetal (Kreis Kassel) legte mit fast 150 Prozent auf 93,25 Euro kräftig zu, und der Autozulieferer Continental gewann immerhin 31 Prozent. Der Göttinger Laborausrüster Sartorius legte um etwa 36 und der Saatzucht-Produzent KWS in Einbeck immerhin um gut siebens Prozent zu.

Von José Pinto

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