Der FC St. Pauli hat sich mit dem Verkauf von Produkten unter der Marke „Anti-Fa“ einmal mehr im Kampf gegen Rassismus positioniert. Nun droht jedoch Ärger von anderer Seite.
Hamburg - Dem FC St. Pauli droht ein kurioser Rechtsstreit. Weil der Fußball-Zweitligist ein Duschgel mit der Bezeichnung „Anti-Fa“ auf den Markt gebracht hat, sieht sich das Konsumgüter-Unternehmen Henkel angegriffen. „Der Verkauf eines Duschgels mit dem Produktnamen 'Anti-Fa' bzw. Verbindung des Begriffs 'Anti' mit einem unserer Markennamen ist grundsätzlich nicht in unserem Sinne - ganz unabhängig davon, in welchen Kontext dies gestellt wird/welche politische Haltung damit verbunden ist“, schreibt Henkel via Twitter.
Unsere Marke Fa ist in vielen Ländern weltweit erhältlich & als internationales Unternehmen stehen Henkel & seine Marken seit jeher für Vielfalt, Toleranz & Weltoffenheit. (1/4)
— Henkel (@henkel_de) 22. November 2018
Henkel geht „gegebenenfalls rechtlich gegen Anlehnung an unseren Markennamen“ vor
Und weiter: „Um das positive Image unserer Marke Fa zu schützen, sind wir im Gespräch mit den Verantwortlichen und behalten uns vor, gegebenenfalls auch rechtlich gegen diese Anlehnung an unseren Markennamen vorzugehen.“ Der Hamburger Stadtteilverein ist bekannt für seine antifaschistische Grundhaltung. In der Bindestrich-Konstruktion sieht der „Fa“-Hersteller aber eine Herabwürdigung seines Produkts.
St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig sind die Vorwürfe des Unternehmens bekannt. Der Verein stehe „dazu mit unserem Partner Budni und auch mit Henkel im Austausch“, sagte er Hamburger Zeitungen.
Für den Klub war das Produkt, das auch durch eine Protest der AfD in den öffentlichen Fokus geriet, ein voller Erfolg. Im Fanshop waren sowohl das Duschgel für 2,50 Euro als auch die Softcreme zum Preis von 3,50 Euro am Freitagmittag ausverkauft. Nachschub wird aber schon für Montag erwartet. Mit den Verkaufserlösen will der FC St. Pauli die Initiative „Laut gegen Nazis“ unterstützen.
Jetzt erhältlich bei @Budnikowsky, in unseren Fanshops und online.
— FC St. Pauli (@fcstpauli) 19. November 2018
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dpa, mol