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WestLB benötigt weitere Milliarden für Umbauhilfe

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Ein Kranhaken hängt vor WestLB in Düsseldorf. © dpa

Düsseldorf - Die Landesbank WestLB benötigt erneut eine milliardenschwere Hilfe. Das Geld ist nötig, damit WestLB ihre faulen Wertpapiere in eine sogenannte Bad Bank auslagern kann.

Zur Rettung der drittgrößten deutschen Landesbank WestLB ist eine zweite Milliardenhilfe innerhalb von nur zwei Jahren erforderlich. Nachdem die Bankeigentümer 2008 Garantien über 5 Milliarden Euro abgaben, wollen sie jetzt den Bund zu einer Kapitalspritze von 1 bis 3 Milliarden Euro bewegen. Das verlautete parallel zu den Gesprächen mit dem Bankenrettungsfonds des Bundes, Soffin, in Finanzkreisen. Das

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frische Kapital ist erforderlich, um die geplante Aufspaltung der nordrhein-westfälischen Landesbank in eine gesunde Kernbank und eine Bad Bank für schlechte sowie nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Papiere bewältigen zu können. Die WestLB will mit Wirkung zum Jahresanfang 2010 Papiere im Volumen von rund 87 Milliarden Euro auslagern - das ist ein Drittel ihres Geschäftsvolumens. Dafür muss bereits bis Ende November eine Gesamtlösung stehen. Sollte der Bund erstmals bei einer der sieben deutschen Landesbanken im Zuge einer Kapitalerhöhung einsteigen, halten Experten Folgeanträge von anderen Instituten für möglich. Nach der WestLB waren auch die BayernLB, die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und vor allem die HSH Nordbank in Schwierigkeiten geraten. Das Bundesfinanzministerium wollte sich am Donnerstag nicht zum Inhalt der laufenden Gesprächen zwischen der WestLB und Soffin äußern.

Wirtschaftskrise: Diese Banken hat es am meisten getroffen

Ein Einstieg des Bundes mit bis zu 50 Prozent bei der WestLB AG bietet nach Meinung der Befürworter auch die Chance, Zusammenschlüsse unter den deutschen Landesbanken in Gang zu setzen. Bereits seit längerem gibt es Überlegungen zu Fusionen. Bislang scheiterten verschiedene Vorstöße aber an Bedenken von einzelnen Bundesländern oder Sparkassenverbänden. So war in der Vergangenheit mehrfach eine Fusion der WestLB mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) oder aber auch ein Zusammenschluss von LBBW und BayernLB im Gespräch. Die WestLB-Eigentümer - das sind das Land Nordrhein-Westfalen, Sparkassen und Kommunen in NRW - müssen ihre Mehrheit an der Düsseldorfer Bank gemäß Auflagen der europäischen Wettbewerbshüter abgeben. Dabei wird eine Lösung für die Kernbank im Lager der Landesbanken angestrebt.

WestLB-Chef Voigtländer optimistisch

WestLB-Chef Dietrich Voigtländer zeigte sich am Donnerstag optimistisch, das in den verbleibenden gut zwei Wochen bis zum Monatsende die Aufspaltung der Bank in zwei Teile steht. “Die auf profitables Kundengeschäft fokussierte, aus der WestLB entstehende Kernbank nimmt Gestalt an“, erklärte er in einer Mitteilung zur Geschäftsentwicklung. Im dritten Quartal 2009 schrieb die WestLB erstmals seit dem Jahr 2007 wieder rote Zahlen, als ein Jahresverlust von 1,6 Milliarden Euro verkraftet werden musste. Durch eine erhöhte Risikovorsorge im Kreditgeschäft entstand im dritten Quartal 2009 ein Vorsteuerverlust von 40 Millionen Euro. Voigtländer betonte aber, die Bank sei operativ weiter auf Kurs. Im ersten Halbjahr 2009 hatte der Düsseldorfer Bankkonzern vor Steuern 302 Millionen Euro verdient.

dpa

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