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Krise: Bund und Ländern fehlen 45 Milliarden Euro

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Die Wirtschaftskrise reißt immer größere Löcher in die Haushaltskassen von Bund und Ländern. Allein in den Kernhaushalten fehlten in den ersten neun Monaten 2009 rund 45 Milliarden Euro. © dpa

Wiesbaden - Die Wirtschaftskrise reißt immer größere Löcher in die Haushaltskassen von Bund und Ländern. Allein in den Kernhaushalten fehlten in den ersten neun Monaten 2009 rund 45 Milliarden Euro.

Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden nach vorläufigen Ergebnissen mit. Davon entfiel ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 33,3 Milliarden Euro auf den Bund. Das waren noch einmal 8,8 Milliarden Euro mehr fehlende Mittel als im gleichen Zeitraum 2008. Damals war bereits eine Unterdeckung von 24,5 Milliarden Euro registriert worden. Bei den Ländern schlugen die deutlich niedrigeren Einnahmen aus der Einkommen- und Körperschaftsteuer noch drastischer zu Buche. Während sie in den ersten drei Quartalen 2008 noch mit 4,3 Milliarden Euro im Plus gewesen waren, rutschten sie nun mit sage und schreibe 21,6 Milliarden Euro ins Minus.

Die Wirtschaftskrise in Bildern

Einzig noch in den schwarzen Zahlen waren die ostdeutschen Flächenstaaten, deren Überschuss allerdings auch von 3,6 Milliarden Euro von Januar bis September 2008 auf jetzt nur noch 300 Millionen Euro schrumpfte. Sinkenden Einnahmen vor allem aus zurückgehendem Steueraufkommen standen höhere Ausgaben gegenüber. Beim Bund stiegen die Ausgaben um 2,3 Prozent auf 239 Milliarden Euro. Dagegen nahmen die Einnahmen um 1,7 Prozent auf 205,6 Milliarden Euro ab. Bei den Ländern stiegen die Ausgaben sogar um 6,4 Prozent auf 211,8 Milliarden Euro, während die Einnahmen um 6,5 Prozent auf 190,1 Milliarden schrumpften.

Stadtstaaten deutlich im Minus

Die westdeutschen Flächenländer wiesen in den ersten drei Quartalen 2009 in ihren Kernhaushalten ein Finanzierungsdefizit von 19,8 Milliarden Euro auf, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein leichter Überschuss von 300 Millionen Euro erzielt worden war. Die Kernhaushalte der Stadtstaaten, die im Zeitraum 2008 noch ein Plus von 400 Millionen Euro aufgewiesen hatten, waren von Januar bis September des laufenden Jahres mit 2,7 Milliarden Euro im Minus. Noch nicht berücksichtigt in diesen Berechnungen sind den Angaben zufolge die Extrahaushalte des Bundes zur Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise wie Finanzmarktstabilisierungsfonds sowie Investitions- und Tilgungsfonds. Daten über die öffentlichen Haushalte insgesamt einschließlich der Extrahaushalte werden laut Bundesamt Ende des Jahres vorliegen und veröffentlicht.

ap

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