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Zeitreise: Von der Erfindung zum Alltagsgegestand

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Erfolgreich durch Erfindungsreichtum – Ein Einblick in die Kinderstube berühmter Alltagsgegenstände:

Kugelschreiber

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Erfolgsrezept Kuli: Er kleckst nicht im Flugzeug. © dpa

Der Ungar László József Biró erfand den Vorgänger des Kugelschreibers. Sein Patent meldete er 1938 in Ungarn an. Das war aber noch nicht der Durchbruch der Mine mit der Kugel an der Spitze. Erst als auffiel, dass der Kuli auch im Flugzeug funktionierte, ohne zu klecksen, setzte er sich durch. Zum Massenprodukt wurde er dann durch den Franzosen Marcel Bich. Seine Marke BIC gibt es bis heute – die BIC Group ist seit 1950 der weltweit größte Kuli-Hersteller: 1,456 Milliarden Euro betrug der Umsatz 2009.

Post-its

Der amerikanische Chemiker Spencer Silver entwickelte 1974 einen Kleber, der nicht gleich fest wurde. Eigentlich wollte er einen besonders starken Klebstoff herstellen. Seinem Kollegen Art Fry nutzte die missglückte Erfindung: Fry sang im Chor und ärgerte sich, dass seine Merkzettel ständig aus dem Gesangbuch fielen. Er trug Silvers Kleber auf Zettelchen auf und klebte sie ins Buch. Die Schnipsel hafteten, ließen sich leicht lösen und beschädigten das Papier nicht. Seither stellt die amerikanische Firma 3M die berühmten Post-its Haftnotizen her. 18,6 Mrd. Euro Umsatz verzeichnete 3M 2009.

Jeans

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1853 ließ sich der deutschstämmig Levi Strauss in San Francisco nieder. Dort stellte er besonders robuste Hosen für Goldgräber her. Sie schätzten die Jeans, weil sie unempfindlich und durch Nieten verstärkt waren. Schnell fand die blaue Hose überall auf der Welt ihren Weg in die Kleiderschränke. Über 100 Jahre nach Levi Strauss’ Tod existiert das amerikanische Unternehmen Levi Strauss & Co. noch heute – 11 400 Mitarbeiter kümmern sich um die Blue Jeans. Eines der berühmtesten Modelle ist die 501. 2008 erzielte Levi Strauss & Co einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro.

Ohropax

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Psssst: Ohropax verdanken Odysseus ihr Dasein.

Die Ohrstöpsel verdanken ihr Dasein der Legende um Odysseus, der seinen Gefährten die Ohren mit Wachs verschloss, um sie vorm Sirenen-Gesang zu schützen. Der Berliner Apotheker Maximilian Negwer entdeckte 1907 in der Sage eine Marktlücke. Zuvor benutzen die Leute Wattebäusche sowie Kugeln aus Holz. Bekannt wurde Ohropax erst 1917: Das deutsche Militär verteilte unter den Soldaten Armee-Dosen mit den Wachskugeln als Gehörschutz. Heute ist ein Enkel Negwers Chef der 30 Mitarbeiter. Vier Mio. Umsatz machte Ohropax 2006.

Kaffeefilter

Dresden im Jahr 1908: Melitta Bentz benutzt ein Löschblatt und einen durchlöcherten Messingtopf, um ihren Kaffee ohne Satz zu genießen. So entstand die erste Filtertüte. Sie meldete ein Patent an und gründete mit einem Startkapital von 73 Reichspfennigen die Firma M. Bentz. Heute heißt die Kommanditgesellschaft „Melitta Unternehmensgruppe Bentz“ und wird von Melittas Enkeln geleitet. 3000 Mitarbeiter sorgten 2009 für 1,2 Mrd. Euro Umsatz.

Wimperntusche

Mabel, die Schwester des amerikanischen Chemikers Thomas William, war 1913 unsterblich in Chet verliebt. Doch er beachtete sie nicht. Thomas half Mabel und machte aus Kohlenstaub und Vaseline die erste Mascara. Mit Erfolg: Chet heiratete Mabel. Dank der Liebesgeschichte entstand 1915 Williams Kosmetik-Firma Maybelline. Heute gehört sie zum Kosmetikhersteller L’Oréal. 63 500 Mitarbeiter beschäftigt der Konzern. 2009 machte L’Oréal 17,5 Mrd. Euro Umsatz.

Von Dorothea Backovic

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