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Corona-Studie: Ungewöhnlicher Trick – wie Strumpfhosen vor einer Infektion schützen

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Von: Svenja Wallocha

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Mit Hilfe von Strumpfhosen kann die Passform und damit auch die Wirksamkeit von Corona-Schutzmasken erhöht werden, so eine Studie. (Symbolfoto)
Mit Hilfe von Strumpfhosen kann die Passform und damit auch die Wirksamkeit von Corona-Schutzmasken erhöht werden, so eine Studie. (Symbolfoto) © Jose Luis Carrascosa/Imago

Strumpfhosen zum Schutz vor einer Corona-Infektion? Klingt komisch, doch genau zu diesem Schluss kommen Forschende bei einer britischen Studie. Einen Haken gibt es allerdings.

Cambridge/Kassel – Ob beim Einkaufen, in Bus oder Bahn oder beim Arzt: Einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen ist in Zeiten von Corona Alltag geworden. Eine Maske hilft dabei, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen – wenn sie gut sitzt. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Wie Forschende nun herausfanden, kann bei diesem Problem eine Damenstrumpfhose helfen.

Ein Mund-Nasen-Schutz sollte, wie es der Name schon sagt, den Mund und die Nase vollständig bedecken und an den Rändern möglichst eng und dicht anliegen, wie auch die Bundesregierung erklärt. Der Nasenbügel der FFP2-Maske oder der medizinischen Maske wird angedrückt und verhindert damit auch, dass bei Brillenträgern und Brillenträgerinnen die Gläser beschlagen. Doch oft sitzt die Maske trotzdem nicht optimal. Vor allem Bartträger kennen das Problem. Was kann also helfen?

Corona-Infektion durch Strumpfhose vermeiden? Studie liefert Ergebnisse

Vorschläge und Techniken, um den Sitz der Maske und damit ihre Wirksamkeit zu verbessern, gibt es viele. Studien dazu allerdings nicht. Aus diesem Grund hat sich ein Team der Cambridge Universität mit dem Thema auseinandergesetzt und sogenannte „Fit-Hacks“ untersucht. „Wir haben viele anekdotische Beweise dafür gesehen, dass Menschen ihre Masken verbessern, um sie besser an ihre Gesichtsform anzupassen. Aber wir wollten überprüfen, ob einer dieser Hacks tatsächlich funktioniert, da auf diesem Gebiet nur sehr wenig Forschung betrieben wurde“, so Studienleiterin Eugenia O‘Kelly in einer Mitteilung. Die Resultate der Studie mit dem Titel „Face mask fit hacks“ veröffentlichte das Team im Februar 2022 in der Online-Fachzeitschrift Plos One.

Vorgegangen wurde folgendermaßen: Freiwillige testeten die „Fit Hacks“ bei vielen, möglichst lebensnahen, Aktivitäten. Genutzt wurde unter anderem Klebeband, Gummibänder oder auch Damenstrumpfhosen.

Vor allem die Verwendung von Strumpfhosen in Verbindung mit dem Schutz vor einer Corona-Infektion klingt zunächst komisch. Doch wie das Forscher-Team um O‘Kelly herausfand, erwies sie sich als der wirksamste Hack. Natürlich geht es dabei nicht darum, die Strumpfhose an den Beinen zu tragen, sondern eben über der Maske im Gesicht. Demnach konnte damit das Ansteckungsrisiko mit Corona erheblich verringert werden, heißt es im Fazit. Lücken um die Maske wurden geschlossen, zudem hatte die Strumpfhose durch ihre Nylon-Schicht eine zusätzliche Filterfunktion.

Schutz vor Corona-Infektion: Studie untersucht „Fit Hacks“ bei FFP2-Maske und OP-Maske

Aber auch das Abkleben der Maske mit Klebeband erwies sich als wirksam. Ebenso die Verwendung von Gummibändern, heißt es in der Studie. Insgesamt fasst das Team zusammen, dass die Passform von OP-Masken oder FFP2-Masken mit Hilfe einiger „Fit-Hacks“ wirksam verbessert werden kann und dadurch der Schutz vor einer Corona-Infektion erhöht werde.

Das Team weist allerdings ebenfalls darauf hin, dass viele der Anpassungshilfen oft sehr unbequem sind und in der Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht über einen längeren Zeitraum toleriert werden. Das sei auch bei den Damenstrumpfhosen der Fall gewesen. Dennoch könnte die Studie bei weiteren Entwicklungen von Masken helfen: „Wir hoffen, dass diese Ergebnisse beim Design zukünftiger Masken verwendet werden können, um sicherzustellen, dass sie für so viele Träger wie möglich so eng wie möglich am Gesicht anliegen, ohne dass sie unbequem werden“, sagte O’Kelly.

Die Wissenschaftlerin hat zudem noch einen Tipp: So sollte man verschiedene Masken ausprobieren, bis man eine findet, deren Form passt. Dass ein Mundschutz gut passt, lässt sich dann daran erkennen: „Wenn Sie einatmen, möchten Sie sehen, wie sich das Material ein wenig bewegt, was auf eine ziemlich gute Passform hindeutet.“ (svw)

Wie man Masken reinigen kann, zeigte eine Studie aus Münster. So lässt sich der Mundschutz durchaus im Ofen desinfizieren.

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