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Private japanische Raumsonde soll Ende April auf dem Mond landen

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Von: Tanja Banner

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Der private japanische Lander „Hakuto-R“ soll auf dem Mond landen. (Archivbild)
Der private japanische Lander „Hakuto-R“ soll auf dem Mond landen. (Archivbild) © IMAGO/Nicolas Economou

Seit Dezember ist der japanische Lander „Hakuto-R“ unterwegs, noch im April soll er auf dem Mond landen. Es wäre ein Ereignis für die Geschichtsbücher.

Tokio – Im vergangenen Dezember ist die „Hakuto-R“-Mission des privaten japanischen Raumfahrtunternehmens ispace von SpaceX ins Weltall befördert worden. Und erreichte im März ihr Ziel, den Mond. Nun steht der wohl spannendste Teil der Mission bevor: Die Landung des Landers „Hakuto-R“. Das Manöver, das etwa eine Stunde dauert, soll am 25. April stattfinden, die Landung im Atlas-Krater auf dem Mond ist für 18.40 Uhr MESZ geplant.

Derzeit befindet sich die Sonde mit dem „Hakuto-R“-Lander in einer elliptischen Umlaufbahn um den Mond – sie kommt der Mondoberfläche bis auf 100 Kilometer nahe und entfernt sich bis auf 2300 Kilometer von ihr. Geplant ist, dass die Raumsonde ihren Hauptantrieb zündet, wenn sie der Mondoberfläche am nächsten ist, um abzubremsen. Dadurch verlässt sie ihre Umlaufbahn um den Mond und nähert sich der Oberfläche. „Mithilfe einer Reihe von voreingestellten Befehlen wird der Lander seine Lage anpassen und seine Geschwindigkeit verringern, um eine weiche Landung auf der Mondoberfläche zu erreichen“, heißt es in einer Mitteilung von ispace.

Japanischer Lander „Hakuto-R“ soll auf dem Mond landen

Das Unternehmen plant, die Landung auf dem Mond live ins Internet zu streamen. „Ich freue mich darauf, diesen historischen Tag zu erleben, der den Beginn einer neuen Ära kommerzieller Mondmissionen markiert“, betont der Gründer von ispace, Takeshi Hakamada. Tatsächlich wäre es eine historische Leistung, wenn die Landung des japanischen Landers gelingt. „Hakuto-R“ wäre dann das erste privat betriebene Raumfahrzeug, das weich auf dem Mond landet.

Die Mission hat aber eine noch größere Bedeutung: Klappt die Landung, wäre Japan die erst die vierte Nation, der eine weiche Landung auf dem Mond gelingt. Bisher ist das erst den USA, der früheren Sowjetunion und China gelungen. Vor einigen Jahren hatten Israel und Indien je einen Versuch unternommen – beide sind jedoch gescheitert.

Mondlandung noch im April 2023: ispace will „Hakuto-R“ weich landen lassen

Landet „Hakuto-R“ sicher auf dem Mond, wäre es auch ein Triumph für eine zweite Nation: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen kleinen Rover im Inneren des Landers zum Mond transportieren lassen. „Rashid 1“ ist etwa 53x53 Zentimeter groß und wird von Solarzellen mit Energie versorgt. Er hat hochauflösende Kameras, eine Wärmebildkamera sowie einen mikroskopischen Bildgeber dabei. Geplant ist, dass der Rover einen Mond-Tag lang funktioniert – das sind etwa 14 Erdentage.

Gelingt die Landung, wären die VAE die vierte Nation hinter den USA, der früheren Sowjetunion und China, die einen Rover auf dem Mond betreibt. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits einen Orbiter in eine Umlaufbahn um den Mars gebracht, wo er immer noch aktiv ist.

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Nächste Mond-Missionen sind bereits geplant

ispace arbeitet bereits an den nächsten Mond-Missionen, die in den Jahren 2024 und 2025 starten sollen. Für die kommenden Jahre sind auch von anderen Anbietern weitere Missionen geplant, die Lander und Rover auf den Erdtrabanten transportieren sollen. 2024 sollen außerdem erstmals wieder Menschen dem Mond nahekommen. Für frühestens 2025 plant die US-Raumfahrtorganisation Nasa die nächste Mondlandung von Menschen, bis 2030 sollen Menschen auf dem Mond „leben und arbeiten“. (tab)

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