1. Startseite
  2. Wissen

Nasa-Sonde misst „Monster-Beben“ auf dem Mars

Erstellt:

Von: Tanja Banner

Kommentare

Der Mars-Lander „InSight“ der Nasa bei der Arbeit. (Künstlerische Darstellung)
Der Mars-Lander „InSight“ der Nasa bei der Arbeit. (Künstlerische Darstellung) © Nasa/JPL

Die Sonde „InSight“ der Nasa soll Marsbeben erforschen. Nun liefert sie Daten zu einem besonders heftigen Beben auf dem Mars.

Pasadena – Dass der Planet Mars bebt, weiß die Forschung bereits seit einigen Jahren. Seit Ende 2018 befindet sich die Nasa-Raumsonde „InSight“ auf dem roten Planeten und misst dort Marsbeben. Erst kürzlich haben Forschende in den Daten der Raumsonde Hinweise auf 47 bisher unbekannte Marsbeben gefunden. Nun meldet die Nasa: „InSight“ hat das bisher heftigste Beben auf dem Mars aufgezeichnet – genauer: Es ist das heftigste Beben, das bisher auf einem fremden Planeten aufgezeichnet wurde.

Das Beben, das am 4. Mai 2022 auf dem Mars aufgezeichnet wurde, habe eine Magnitude von etwa 5 gehabt, teilt die Nasa mit. „InSight“ hat es am 1222 Mars-Tag (Sol) seiner Mission erspürt. Insgesamt hat die Raumsonde seit ihrer Landung bisher mehr als 1300 Marsbeben erkannt – zuvor kam das stärkste Beben am 25. August 2022 auf eine Magnitude von 4,2.

Nasa-Sonde „InSight“ zeichnet „Monster-Beben“ auf dem Mars auf

Eines der wichtigsten Instrumente von „InSight“ ist ein Seismometer, das Marsbeben aufspüren soll. Anhand der dabei gesammelten Daten können die Forschenden unter anderem auf den inneren Aufbau des Mars schließen. „Seit wir unser Seismometer im Dezember 2018 abgesetzt haben, warten wir auf ein großes Beben“, erklärt „InSight“-Missionsleiter Bruce Banerdt in einer Mitteilung der Nasa. „Dieses Beben wird mit Sicherheit einen Einblick in den Planeten geben wie nie zuvor.“

Ein Beben mit einer Magnitude von 5 würde auf der Erde bei robusten Gebäuden kaum Schäden verursachen. Etwa 1600 Mal im Jahr kommen Beben dieser Stärke auf der Erde vor. Auf dem Mars ist ein Beben dieser Größenordnung am oberen Ende dessen, was Forschende gehofft hatten, mit „InSight“ zu messen. Bevor die Forschenden weitere Angaben über das Marsbeben machen können, müssen sie erst die Daten analysieren, heißt es bei der Nasa.

Unter der Kuppel befindet sich das Seismometer der Nasa-Sonde „InSight“, genannt Seismic Experiment for Interior Structure (SEIS). Es zeichnet Beben auf dem Mars auf.
Unter der Kuppel befindet sich das Seismometer der Nasa-Sonde „InSight“, genannt Seismic Experiment for Interior Structure (SEIS). Es zeichnet Beben auf dem Mars auf. © NASA/JPL-Caltech

„InSight“-Raumsonde hat Probleme mit der Energieproduktion auf dem Mars

Das Marsbeben – die Nasa nennt es in ihrer Mitteilung ein „Monster“ – kommt zu einer Zeit, in der die an der Mission Beteiligten um die Raumsonde „InSight“ bangen. Bereits seit einiger Zeit hat „InSight“ auf dem Mars Probleme mit den Solarpaneelen, die weniger Energie produzieren als zu Beginn. Nun beginnt in der Region, in der sich die Raumsonde befindet, der Winter, was eine schlechte Nachricht ist: Es befindet sich mehr Staub in der Luft und es ist weniger Sonnenlicht verfügbar. Am 7. Mai fiel die verfügbare Energie von „InSight“ knapp unter den Grenzwert, der einen „safe mode“ an der Raumsonde aktiviert. „InSight“ setzt dann alle Funktionen außer den wichtigsten aus, um sich selbst zu schützen.

Der Nasa-Lander „InSight“ hat seine Primärmission bereits Ende 2020 erfüllt und alle wissenschaftlichen Ziele erfüllt. Die Nasa hat die Mission bis Dezember 2022 verlängert – ob „InSight“ auf dem Mars jedoch so lange durchhält, ist unklar. (tab)

Weltraum-Newsletter

Der kostenlose Weltraum-Newsletter informiert Sie zweimal im Monat über die wichtigsten Themen aus Astronomie und Raumfahrt.

Auch interessant

Kommentare