Der Mond ‒ Zuverlässiger Begleiter der Erde
Der Mond: Trabant, Satellit, Sehnsuchtssymbol. Er umkreist und stabilisiert die Erde. Seit jeher übt er eine besondere Faszination auf Menschen aus.
Kassel ‒ Als ewiger Begleiter kreist der Mond um die Erde auf ihrer Bahn im Sonnensystem. Er ist ihr einziger von der Erde aus sichtbarer natürlicher Satellit. Er ist der fünftgrößte Mond im Sonnensystem, hat eine Größe von etwas mehr als einem Viertel des Erddurchmessers und wird auch Erdmond genannt, um eine Verwechslung mit den Monden anderer Planeten auszuschließen.
Planet | Mond (Erdmond) |
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Entfernung zur Erde | 384.400 Kilometer |
Durchmesser | 3474 Kilometer |
maximale Temperatur | 130 Grad Celsius |
minimale Temperatur | -160 Grad Celsius |
Mondtag | 14 Erdentage |
Mondnacht | 14 Erdentage |
Dauer eines Mondzyklus | 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten |
besondere Merkmale | gebundene Rotation, Mondphasen |
Nahezu jede Nacht ist der Mond am Himmel zu entdecken, wobei er täglich in anderer Form erscheint. Dieses Phänomen, Mondphasen genannt, hängt damit zusammen, dass der Mond nicht selbst leuchtet, sondern nur das Licht der Sonne reflektiert. Die Sonne strahlt den Mond dank der Bewegung der Erde auf ihrer Umlaufbahn täglich aus einer veränderten Position aus an.
Die Folge: Der Anblick des Mondes ‒ von der Erde aus ‒ wandelt sich im Monatstakt von einer schmalen Sichel bis hin zum Vollmond und wieder zurück zum unsichtbaren Neumond. Solch ein Mondzyklus dauert genau 29,53 Tage und wiederholt sich darauf. Seit Entstehung der Menschheit ist ihr dies neben Sonnenaufgang und -untergang der natürliche Zeitmesser.
Mond: Ein natürlicher Satellit kreist in gebundener Rotation um die Erde
Der Mond ist durchschnittlich 384.400 Kilometer von der Erde entfernt. Seine Umlaufbahn schwankt jedoch, sodass er sich der Erde auf bis zu 356.400 Kilometer annähern oder bis auf 406.700 Kilometer entfernen kann. Der Erdtrabant weist einen Durchmesser von 3474 Kilometern auf. Auf seiner Oberfläche herrschen extreme Temperaturen, da keine Atmosphäre vorhanden ist, die vor der Hitze der Sonne und der Kälte des Weltalls schützt.

So wird es auf der Tagseite des Mondes bis zu 130 Grad Celsius heiß, auf der Nachtseite fallen die Temperaturen dagegen auf bis zu -160 Grad Celsius. Tag und Nacht gibt es auch auf dem Mond: Ein Mondtag und eine Mondnacht dauern jeweils 14 Erdtage – in dieser Zeit ist es auf seiner jeweiligen Seite entweder komplett hell oder dunkel.
Der Erdmond bewegt sich in einer sogenannten „gebundenen Rotation“: Pro Erdumlauf dreht er sich einmal um die eigene Achse. Auf der Erde führt dies zu dem visuellen Effekt, dass der Mond dem Betrachtenden immer seine gleiche Seite zeigt ‒ mal steht er dabei näher und wirkt größer, mal ist er weiter weg und scheint kleiner zu sein.
Die Entstehung des Erdtrabanten
Das Erde-Mond-System ist extrem komplex und ungewöhnlich für unsere Galaxie, was Hypothesen zur Entstehung des Mondes erschwert. Doch gibt es dazu ein Modell, das von vielen Wissenschaftlern als wahrscheinlich eingestuft wird: Vor circa 4,5 Milliarden Jahren kollidierte der Protoplanet Theia, etwa so groß wie der Mars, mit der Protoerde.
Die dabei in die Erdumlaufbahn geschleuderte Materie, hauptsächlich Erdkruste und Teile von Theia, formte dort im Laufe der Zeit den Mond. Die aktuelle Forschung kam anhand von Simulationen zu dem Schluss, dass der Mond circa 30 bis 50 Millionen Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems in einer Höhe zwischen 20.000 und 30.000 Kilometern über der Erde entstand.
Beschaffenheit des Mondes
Der Mond galt stets als ein trockener, staubiger Himmelskörper, doch Forschende konnten 2008 Wasser auf ihm nachweisen. In den Kratern in den Polregionen des Mondes wurden auch Hinweise auf Wassereis gefunden. Proben von Mondgestein, die die US-Raumfahrtorganisation Nasa im Zuge der „Apollo“-Missionen zur Erde brachte, wiesen in Untersuchungen Spuren von Wasser auf.
Gängige wissenschaftliche Modelle gehen davon aus, dass der Mond aus vier Schichten besteht: Einer Kruste, einem äußeren sowie einem inneren Mantel und einem Kern. Die Mondoberfläche besteht aus sogenannten „Ländern“ (Lat. Terrae) und „Meeren“ (Lat. Mare), die von endlosen Kratern durchzogen sind.
Die Erforschung des Mondes: Von der ersten Mondlandung zu künftigen Missionen
Nach der Sonne ist der Mond von der Erde aus betrachtet das größte und auffälligste Himmelsobjekt. Deshalb wurde er schon in der Frühzeit genau beobachtet. In manchen Kulturkreisen wurde der Mond als Taktgeber benutzt: Die Länge eines Monats richtete sich nach der Länge eines Mondzyklus. Mit der Erfindung von Fernrohren und Teleskopen wurde der Mond noch genauer unter die Lupe genommen.
Ab 1959 begann dann die Erforschung des Mondes mit Raumsonden. Zuerst flog die sowjetische Raumsonde „Luna 1“ in circa 6000 Kilometern Entfernung am Mond vorbei, „Luna 2“ schlug als erste Sonde gezielt auf seiner Oberfläche auf. „Luna 3“ lieferte erste Bilder von der Rückseite des Mondes, die von der Erde aus aufgrund der gebundenen Rotation des Trabanten nie zu sehen ist.

Erste Mondlandung: „Apollo 11“, Neil Armstrong und ein großer Schritt für die Menschheit
Es blieb der Traum vom Menschen auf dem Mond. Am 20. Juli 1969 war es schließlich so weit im Rahmen der Apollo-11-Mission der Nasa. Die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin betraten gegen 3.56 Uhr mitteleuropäischer Zeitrechnung (MEZ) den Mond. Armstrong sagte dazu damals: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit“. Der Ausspruch sollte zu einem der am häufigsten zitierten Sätze der Geschichte werden.
Das ist ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit
Die Nasa führte in den nachfolgenden Jahren noch fünf weitere bemannte Mondlandungen im Zuge des Apollo-Programms durch, bis es nach der Mission „Apollo 17“ im Jahr 1972 schließlich eingestellt wurde. Seitdem betrat kein Mensch mehr den Mond, die Exploration war schlicht zu teuer. Noch heute werden Proben von Mondgestein früherer Apollo-Missionen untersucht. Doch aktuell planen mehrere Staaten wieder neue astronautische Raumfahrt-Missionen zum Mond.
Zukunft auf Erdtrabanten: Projekt Mondstation
Nach Ende des „Apollo“-Programms geriet der Mond lange aus dem Fokus der Forscher. Ab den 2000er Jahren wuchs allmählich wieder das Interesse, mehrere Nationen schickten Orbiter zum Mond. China gelang 2013 erstmals die Landung des Rovers „Yutu“ (auf Deutsch: Jade-Kaninchen) auf dem Mond – eine Leistung, die bis dahin nur der ehemalige Sowjetunion gelungen war.
Mittlerweile haben einige Staaten ihr Mond-Engagement deutlich ausgeweitet: China hat einen weiteren Rover auf der Rückseite des Mondes abgesetzt und im Zuge mehrerer Missionen Mondgestein zur Erde geholt. Zukünftig wollen die Raumfahrtbehörden China National Space Administration (CNSA) und die russische Roskosmos zwecks Forschung eine Mondstation bauen und betreiben.
Nasa plant zukünftige Mondlandungen
Mittlerweile hat auch die Nasa das Interesse am Mond wiedergewonnen. Ursprünglich war für 2024 die nächste bemannte Mondlandung geplant. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hat dieses Ziel jedoch aufgrund der mit dem Projekt verbundenen Kosten und logistischer Schwierigkeiten auf frühestens 2025 verschoben.
Fest steht jedoch bereits, dass die Großrakete „Starship“ von SpaceX mit dem Projekt betreut werden soll. Selbige will SpaceX-Unternehmensgründer Elon Musk auch in Zukunft nutzen, um den Mars zu kolonisieren. Im Auftrag der Nasa sollen ab 2022 versuchsweise private Mondmissionen erfolgen, um künftige Mondlandungen und -erforschungen zu testen..
Mondphänomene: Mondfinsternis, Sonnenfinsternis und Supermond
Der Mond zieht nicht nur unsere Blick an, sondern ist von essenzieller Bedeutung für die Forschung zur Erkundung allen Leben auf der Erde. Auch ist er an einigen der spannendsten Himmelsphänomenen beteiligt:
- Bei der Mondfinsternis stehen Sonne, Erde und Mond auf einer Linie, der Mond durchquert den Schatten, den die Erde in den Weltraum wirft. Dieses Ereignis funktioniert nur bei Vollmond und ist überall dort zu sehen, wo der Mond während der Schattendurchquerung am Himmel steht. Man unterscheidet zwischen einer partiellen und totalen Mondfinsternis. Bei letzterer ist der Mond gar nicht zu sehen, bei ersterer „verschwindet“ des Mondes im Schatten der Erde.
- Auch bei der Sonnenfinsternis ist der Mond beteiligt. Sonne, Mond und Erde müssen dabei auf einer Linie stehen. Der Schatten des Mondes fällt auf die Erde, der Mond schiebt sich einen Moment lang vor die Sonne – eine Sonnenfinsternis entsteht. Dieses Ereignis geschieht jedoch nur bei Neumond und kann überall dort beobachtet werden, wo die Sonne am Himmel steht, also gerade Tag herrscht.
- Ein Supermond ist ein visuelles Phänomen, bei dem der Mond größer als sonst erscheint. Gemeint ist damit ein Vollmond, der sich der Erde maximal nähert ‒ also auf 367.600 Kilometer. Dies geschieht zumindest vier Mal im Jahr und ist meist eindrucksvoll zu beobachten.
Die Bedeutung des Mondes für die Erde
Jahreszeiten, Gezeiten, Monatszyklen: Weit über Ebbe und Flut hinaus übt der Mond großen Einfluss auf die Erde aus. So stabilisiert er das Klima auf der Erde und sorgt für die Jahreszeiten. Der Mond hat Forschern zufolge auch dazu beigetragen, dass überhaupt Leben auf der Erde entstehen konnte ‒ er verhindert allzu starke Schwankungen der Erdachse, durch die das Klima deutlich extremer ausfallen könnte.
Sehnsuchtssymbol: Der Mond in Kunst und Musik
Ich wandre durch die stille Nacht, da schleicht der Mond so heimlich sacht oft aus der dunklen Wolkenhülle, und hin und her im Tal Erwacht die Nachtigall, dann wieder alles grau und stille.
Romantische Nächte, Unschuld, Jungfrau Maria oder gar die weibliche Sexualität: Der Mond nimmt als Symbol seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte unterschiedlichste Bedeutungen an. Schon Höhlenmalereien stellten ihn dar, später war der Erdtrabant auch Motiv zahlreicher Musikstücke wie der „Mondscheinsonate“ von Beethoven, Songs wie „Dancing In The Moonlight“ von King Harvest und auf Gemälden wie „Die Sternennacht“ von Van Gogh zu sehen.

Grund dafür ist eine mystische Anziehung, die vom Mond auf den Menschen ausgeht. Der Mond hat Einfluss auf die Monatszyklen, die das menschliche Leben seit jeher mitbestimmen. Zu sehen ist dies am durchweg großen Interesse auch an wissenschaftlich umstrittenen Themen wie Astrologie, Horoskopen und Mondkalender, an dem einige Menschen unter anderem ihre Friseurbesuche oder Gartenarbeit ausrichten. (Raphael Digiacomo)