Sonnenfinsternis: Mond, Erde und Sonne stehen in einer Reihe

Eine totale Sonnenfinsternis ist ein eindrückliches Erlebnis. Daran sind Sonne, Mond und Erde beteiligt. Es gibt verschiedene Sofi-Arten.
Kassel – Wer ein Mal eine totale Sonnenfinsternis erlebt hat, wird das Ereignis nicht so schnell vergessen. Doch das Ereignis ist selten – im Schnitt kann man an einem Ort etwa alle 375 Jahre eine totale Verdunklung der Sonne bewundern. Dabei sind Sonnenfinsternisse eigentlich gar nicht so selten: In jedem Jahr finden mindestens zwei und maximal fünf der Himmelsphänomene statt.
Mond | Sonne |
---|---|
Durchmesser: 3.474,8 km | Durchmesser: 1.392.700 km |
Entfernung zur Erde: 384.400 km | Entfernung zur Erde: 150.000.000 km |
Doch bei den meisten dieser Ereignisse handelt es sich um partielle Sonnenfinsternisse, die längst nicht so eindrucksvoll sind wie die Variante der totalen Bedeckung der Sonne. Aber auch eine teilweise bedeckte Sonne ist mit der richtigen Schutzausrüstung eine eindrucksvolle Erfahrung, zeigt sie doch sehr anschaulich, wie sich die Himmelskörper im Weltall bewegen.
Sonnenfinsternis: Mond und Sonne sind beteiligt – Es gibt verschiedene Arten
Der Mond kreist um die Erde, die Erde um die Sonne – die Himmelsmechanik ist komplex. Für die Entstehung einer Sonnenfinsternis müssen mehrere Dinge gegeben sein: Sonne, Erde und Mond müssen sich auf einer Linie aufreihen, gleichzeitig muss Neumond sein, der am Taghimmel steht. Der Neumond, der am Himmel eigentlich nicht zu sehen ist, spielt eine große Rolle bei einer Sonnenfinsternis: Er schiebt sich vor die Sonne und bedeckt sie entweder komplett oder teilweise.

So entstehen verschiedene Arten von Sonnenfinsternissen:
- Partielle Sonnenfinsternis: Dabei schiebt sich der Mond nur teilweise vor die Sonne. Ein Helligkeitsabfall ist nur bemerkbar, wenn der Mond ein großes Stück der Sonne bedeckt.
- Ringförmige Sonnenfinsternis: Der scheinbare Durchmesser des Mondes ist kleiner als der scheinbare Durchmesser der Sonne, weshalb der Mond nicht die gesamte Sonnenscheibe bedecken kann. Es bleibt ein Rand sichtbar, woher das Phänomen auch den Namen „Feuerkranz-Sonnenfinsternis“ hat.
- Totale Sonnenfinsternis: Der Mond bedeckt die gesamte Sonne – sein scheinbarer Durchmesser ist so groß wie der Durchmesser der Sonne. Die Sonne wird verfinstert, zu sehen ist die Korona.
Totale Sonnenfinsternis – ein eindrückliches Erlebnis
Eine totale Sonnenfinsternis ist besonders selten, aber auch ein sehr eindrückliches Erlebnis, da sich die Sonne mitten am Tag verfinstert, bis sie plötzlich komplett verschwunden ist. Es wird nicht nur dunkler, sondern auch kühler und ruhig: Auch die Tierwelt merkt die Veränderung und hält kurz inne. Außerdem sind die hellsten Sterne plötzlich am Himmel zu sehen. Kurz bevor der Mond die Sonne komplett bedeckt und kurz nachdem er sie wieder freigibt, entsteht der sogenannte Diamantring-Effekt: Die letzten oder ersten Sonnenstrahlen scheinen durch die Mondtäler – die verfinsterte Sonne sieht für kurze Zeit aus wie ein funkelnder Diamantring.
Ist die Sonne komplett verdunkelt, kann man plötzlich auch einen Teil des Sterns erkennen, der sonst dem menschlichen Auge verborgen bleibt: die Korona. Dabei handelt es sich um eine Art Strahlenkranz, der sich wie eine Krone um die Sonne legt. Von diesem Aussehen hat die Korona ihren Namen erhalten.
Totale Sonnenfinsternis ist nur in einem schmalen Pfad zu sehen
Eine totale Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil sie immer nur dort zu sehen ist, wo der Kernschatten des Mondes auf die Erde trifft. Der Pfad der Totalität ist ein schmaler Streifen von weniger als 300 Kilometern. Außerhalb dieses Streifens sieht man nur eine partielle Sonnenfinsternis. In Deutschland war die letzte totale Sonnenfinsternis am 11. August 1999 zu sehen und bis zur nächsten totalen Sofi muss man sich noch einige Zeit gedulden: Sie wird erst am 3. September 2081 zu bewundern sein.
Partielle Sonnenfinsternisse treten dagegen immer wieder auf:
- 25. Oktober 2022: Partielle Sonnenfinsternis mit 22,9 Prozent Bedeckung in Hessen
- 29. März 2025: Partielle Sonnenfinsternis mit sehr geringer Bedeckung
- 12. August 2026: Totale Sonnenfinsternis in Spanien (in Hessen ca. 88 Prozent Bedeckung)
Sonnenfinsternisse galten einst als schlechtes Omen
Einst galt eine Sonnenfinsternis als ein schlechtes Omen, mittlerweile ist sie ein Phänomen, dem manche Menschen sogar über den ganzen Globus hinterher reisen. Doch wer eine Sonnenfinsternis – egal ob total, partiell oder ringförmig – beobachten möchte, sollte sich rechtzeitig um einen geeigneten Schutz für die Augen kümmern. Ein direkter Blick in die Sonne mit bloßem Auge kann gravierende Augenschäden oder sogar die Erblindung nach sich ziehen. Deshalb gibt es spezielle Sonnenfinsternis-Brillen, die vor einem anstehenden Ereignis meist auch im Einzelhandel erhältlich sind.
Wer mit einem Teleskop oder Fernglas in die Sonne schauen will, muss sich um eine spezielle, stärkere Schutzfolie kümmern. Wer keine Sonnenfinsternis-Brille hat, kann die Sonnenscheibe indirekt projizieren und die Sonnenfinsternis so gefahrlos verfolgen. Neben der Sonnenfinsternis kann man auch die Mondfinsternis 2022 am Himmel beobachten. (tab)