Supermond: Wenn der Mond riesig ist
Supermonde faszinieren immer wieder die Menschen. Was macht die Vollmonde besonders und wie entstehen sie?
Kassel – Immer wieder faszinieren Supermonde zahlreiche Menschen. Das Phänomen des besonders großen und hellen Mondes sorgt dabei für beeindruckende Anblicke. Zugleich veranschaulicht der Mond eine Tatsache, die normalerweise kaum wahrnehmbar ist, weil die Vergleichsgröße fehlt: Die Umlaufbahn des Mondes ist nicht perfekt kreisförmig, sondern leicht elliptisch. Somit ist der Erdtrabant mal näher, mal weiter vom von der Erde entfernt.
Astronomisches Phänomen | Supermond |
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Aussehen | Großer, heller Vollmond |
Entfernung zur Erde | Maximal 367.600 Kilometer |
Erstmals beschrieben | 1979 von Richard Nolle |
Supermond: Wann und wie oft tritt das Phänomen auf?
Wenn sich der Vollmond in der Position der Umlaufbahn befindet, die der Erde am nächsten ist, und dort von der Sonne angestrahlt wird, handelt es sich um einen Supermond. Eine allgemein anerkannte Definition gibt es jedoch nicht. In der Wissenschaft wird der Begriff nicht benutzt. Stattdessen war es der Astrologen Richard Nolle, der 1979 erstmals vom Supermond sprach. Demnach handelt es sich bei einem Vollmond auch um einen Supermond, wenn dieser höchstens 367.600 Kilometer entfernt ist.

Nach Nolles Grenzwert treten mehrmals im Jahr Supermonde auf, immerhin schwankt die Entfernung zwischen Erde und Mond zwischen 356.400 und 406.700 Kilometern. Im Jahr 2021 kam der Vollmond der Erde insgesamt vier Mal näher als 367.600 Kilometer, sodass 2021 von vier Supermonden gesprochen werden konnte.
Supermond: Wie die besonderen Vollmonde aussehen
Supermonde unterscheiden sich tatsächlich in ihrer Größe und Helligkeit von Vollmonden, die weiter von der Erde entfernt sind. Ein Supermond kann laut der Nasa bis zu 14 Prozent größer wirken als ein Vollmond, der am weitesten Punkt seiner Umlaufbahn ist. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem Verhältnis zwischen einer Ein-Euro-Münze und einer Zwei-Euro-Münze.
Durch die von der Erde aus betrachtet größere Oberfläche des Vollmondes wird mehr Mondlicht in Richtung Erde reflektiert. Auf diese Weise können Supermonde laut Nasa bis zu 30 Prozent heller strahlen. Bei der scheinbaren Größe der Supermonde spielt außerdem das Phänomen der sogenannten Mondtäuschung eine Rolle. Wenn der Mond in der Nähe des Horizonts ist, wirkt er für Betrachter größer, als er tatsächlich ist.
Wie Supermonde die Erde beeinflussen
Richard Nolle, der den Begriff geprägt hat, vertrat zudem die These, dass sich Supermonde auf die Natur und die Erde auswirken. Demnach soll das astronomische Phänomen die Wahrscheinlichkeit von Vulkanausbrüchen und Erdbeben erhöhen. Forschende haben die These jedoch als Esoterik zurückgewiesen.
Tatsächlich beeinflusst der Supermond jedoch die Gezeiten. Beim Auftreten verstärkt er Ebbe und Flut. Dann ist von einer sogenannten Springflut die Rede. „Normale“ Vollmonde haben jedoch denselben Effekt. (ms)