Mit dem Zehn-Ball begannen die Pool-Disziplinen, und für Emma Mundhenke damit das täglichen Treffen mit fünf weiteren Spielerinnen. Alle sechs traten im 8-, 9 und 10-Ball an – im Modus Jeder gegen Jeden – und dürften sich am Ende der DM ganz gut kennen.
Emma machte sich jedenfalls gleich zu Beginn im 10-Ball einen Namen, einer Poolvariante, bei der das Loch, in das die jeweilige Kugel versenkt werden muss, vorher angesagt wird. Die ersten vier Partien gewann die Wildungerin, zwei davon sogar glatt mit 3:0. Zum Abschluss gegen Tina Gulic vom BSV Dachau stand also ein echtes Finale auf dem Spielplan.
Die Bayerin, die in allen drei Wettbewerben den Titel holte, gewann gegen Emma mit 3:1. Zwar hatte Tina Gulic in der Runde zuvor verloren, aber insgesamt hatte sie das bessere Spielverhältnis mit 14:6 gegenüber 13:7 von Emma Mundhenke. Aber mit Silber war diese keinesfalls unglücklich, zumal Franziska Günther (13:7) auch nur knapp hinter ihr lag.
Am Sonntag ging es im 8-Ball weiter. Wieder gab es in Spiel fünf nichts zu holen gegen Tina Gulic. Und nach einer 1:2-Niederlage zuvor gegen Kira Weser (Bergische Pool Union) lag auch diese dank des Direktvergleichs noch vor der Wildungerin, die Dritte wurde.
Zum Abschluss war Emma Mundhenke der ungewohnten Turnierstress mit täglichen Matches offfenbar anzumerken. Im 9-Ball startete sie mit drei Niederlagen. Am Donnerstagvormittag gelang ihr dann mit zwei Siegen in den letzten Matches ein versöhnlicher Abschluss; Platz fünf in einem ziemlich gleichstarken Feld.
„Ich war anfangs sogar schon beim Aufbau ziemlich aufgeregt und konnte es gar nicht erwarten, dass es los geht“, schildert Emma Mundhenke ihre Gefühle. „Ich bin unglaublich glücklich, dass ich zwei Medaillen gewonnen habe und freue mich, dass so viele Leute mich unterstützen und an mich glauben“, so ihr Fazit.
Eine tolle Erfahrung war die DM vor der eigenen Haustür auch für Jacob Sassor und Tim Skura, ebenfalls vom PBC Bad Wildungen. Der 13-Jährige verpasste bei der mU15 im 10- und auch im 8-Ball trotz jeweils eines Sieges in seiner Gruppe nur knapp den Einzug ins Viertelfinale; ebenso am Mittwochabend in einer starken Gruppe im 9-Ball. Jacob Sassor (mU19) kämpfte in den beiden ersten Disziplinen glücklos um das eine Erfolgserlebnis. Im 9-Ball kam ebenfalls das Aus, bevor es im Achtelfinale so langsam um die Medaillen ging. (Dirk Schäfer)
Am Freitag, 29. Oktober, beginnt Teil 2 der deutschen Meisterschaft in Bad Wildungen. Bei den Erwachsenen sind ebenfalls drei heimische Spieler am Start. Neben dem im 14.1 endlos gemeldeten PBC-Vorsitzenden Andreas Klauser besetzt Conny Teichert alle Pool-Disziplinen. Auch der Wildunger Juri Pisklov im Trikot der SG Johannesberg hofft auf ein gutes Abschneiden. Im Internet auf sportdeutschland.tv gibt es ab morgen dann täglich Liveübertragungen aus der Wandelhalle.