„Natürlich müssen wir abwarten, wie wir in den Sommer kommen, wie gut wir trainieren können, ob wir verletzungsfrei bleiben“, sagt Karges. „Der primäre Fokus liegt natürlich auf der U23-EM.“
Startplätze werden allein in den Frühjahrs- und Sommerwettkämpfen vergeben. Der Winterwurf ist dann eine schöne Erinnerung. Auch müsste Karges an Weite zulegen – die WM-Norm für Budapest liegt bei 67 Metern. „Wenn wir uns selbst überraschen und Weiten erzielen könnten, dass wir eine Chance für die Erwachsenen-WM bekommen würden, wäre das unfassbar stark“, weiß er.
Am Horizont scheint bereits ein weiteres Großereignis auf: die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Der 20-Jährige hat sie im Hinterkopf, macht sich aber nichts vor. Er wisse, dass eine Qualifikation extrem schwer werde, die Leistungsdichte im deutschen Männerdiskus sei sehr hoch. „Das sind zehn Werfer oder mehr. die um die Startplätze kämpfen werden.“
Bei den Titelkämpfen in Halle etwa fehlten Henning Prüfer (Potsdam), David Wrobel (Stuttgart) und Martin Wierig (Magdeburg), die Nummer drei bis fünf der deutschen Bestenliste 2022, verletzt oder erkrankt.
Kurzfristig muss sich Karges auch um seine Ausbildung kümmern: Der Carl-von-Weinberg-Schüler baut in diesem Halbjahr nach verlängerter Schulzeit sein Abitur. Dafür muss er eine Balance finden zwischen Sport und Lernen. Er sieht die Reifeprüfung entspannt. „Ich bin immer sehr gut durchgekommen, ohne besonders viel Augenmerk auf die Schule zu richten“, sagt er. „Ich hoffe, es bleibt bei den Prüfungen so, dass ich nicht Abstriche beim Sport machen muss.“