100 Jahre Handball TSV Korbach Teil II: Mit der Kreissporthalle begann der sportliche Erfolg " href="https://www.hna.de/wlz/lokalsport/100-jahre-handball-in-korbach-offene-oberliga-tuer-oft-selbst-zugeschlagen-90154590.html?trafficsource=ECRslide">
Wirtschaftlich sehen die Volkmarser bei dem Unternehmen Regionalliga kein erhöhtes finanzielles Risiko. Die Auswärtsreisen seien kaum weiter als bisher, sagt Deutsch. Allerdings steht der langjährige Sponsor, ein Steuerberater aus Kassel, nicht mehr zur Verfügung. Er habe vor allem die Mannschaftseinkleidung von Ersten bis zu den Kindern bezuschusst. Die Suche nach einem neuen Sponsor läuft.
Die Mannschaft hofft in der neuen Liga auch auf mehr Zuschauer. Sie haben für ihre rund 60 Betrachter pro Heimspiel einiges zu bieten. Während viele Vereine Kuchen, Kaffee, Würstchen und Getränke verkaufen, damit Geld reinkommt, wird dem Publikum beim Badminton in Volkmarsen Kaffee, Kuchen, Bier, Wasser oder Limonade kostenlos gereicht. Wer will kann Geld in eine Spendendose werfen.
„Viele andere Vereine haben fast gar keine Zuschauer“, betont Drude-Kampczyk. Auch die vom Verband erlassenen Auflagen für die Regionalliga, sind für die Volkmarser leicht zu erfüllen. Eine Lautsprecher-Anlage müsse installiert und Schiedsrichter-Stühle platziert werden. Bisher haben die Spieler es ohne Referee hinbekommen, aber in der Regionalliga werden Schiedsrichter eingesetzt, die der Heimverein bezahlen muss.
Welche Wirkung hat dieser Aufstieg für die Stadt Volkmarsen? „Ich glaube oder befürchte, dass er keine starke Wirkung haben wird“, sagt Drude-Kampczyk. Dabei sei Volkmarsen bundesweit auf der Badminton-Landkarte eine bekannte Adresse.
Kapitän und Abteilungsleiter schreiben einen kleinen Wunschzettel an die Stadt: Sie wünschen sich, dass alle Heimspiele in der Regionalliga in Volkmarsen austragen werden und für die Auswärtsspiele wäre es nicht nur umweltfreundlich, wenn sie sich mal einen Kleinbus ausleihen könnten. Von den Bürgern sei die Resonanz auf den Aufstieg gut, Spieler würden auf der Straße angesprochen, der neu eingerichtete Live-Ticker sei gut angenommen worden und viele Glückwünsche seien über die Sozialen Medien eingegangen.
Seinen Anteil am Aufstieg hat auch Helmut Rest, der die Schläger spannt und besaitet. „Helmut macht das schon seit Jahrzehnten, wenn uns Samstag eine Saite reißt und Sonntagmorgen ist das nächste Spiel, dann setzt er sich auch nachts hin und macht das“, erzählt Drude-Kampczyk.
Hält der Kapitän das Team überhaupt für regionalligatauglich? Die Antwort kommt wie aus des Pistole geschossen: „Ja natürlich.“ Einige Spieler seien sogar noch entwicklungsfähig. Der Verein sucht erst gar nicht nach Neuzugängen. Die Mannschaft weiß, dass in der Regionalliga das Spiel schneller wird, vor allem im Doppel. Das heißt, die Fitness muss stimmen. „Wir werden mehr trainieren, mal sehen was jeder so draufpacken kann“, kündigt Drude-Kampczyk an.
Außerdem wolle das Team zur Saisonvorbereitung mehr Turniere bestreiten. „Wir brauchen eine hohe Konstanz in unserem Spiel, das war auch in dieser Saison unsere Stärke, wir haben keinen Spitzenspieler, aber auch keinen Schwachpunkt in der Mannschaft.“
Der Kapitän blickt zuversichtlich in Richtung Regionalliga, obwohl er keine guten Erfahrungen mit dieser Spielklasse gemacht hat. Die Volkmarser waren bereits in der Saison 2008/09 aufgestiegen. Doch das Team um den jungen Felix Drude holte nicht einen einzigen Punkt. „Das ist mein persönliches Trauma, das möchte ich so nicht stehenlassen.“ (rsm)