Ein Ja vom ganzen Team: Twistetaler Kader bleibt zusammen und kriegt Zuwachs

Ein Team, das nicht nach Verstärkungen sucht? Die Handballer der HSG Twistetal sind so eines. In Sachen Planungen für die nächste Saison sind sie quasi wunschlos glücklich.
Zumal es auch sportlich läuft. Die erste Saisonhälfte hat die HSG Twistetal in der Landesliga Nord hinter sich gebracht, und noch steht das Saisonziel, zu Hause kein Spiel zu verlieren. Doch die Rückrunde, die am 14. Januar mit dem Heimspiel gegen Mitte Januar beginnt, wird aufgrund der langen Liste der Langzeitverletzten kein Zuckerschlecken.
Da passt es Trainer Steffen Fingerhut gut in den Kram, dass in Jakob Gleumes kehrt ab sofort ein sehr erfahrener Allrounder in den Kader zurück. Der 25-Jährige war mit Zweitspielrecht zuletzt in Konstanz in der Oberliga aktiv, jetzt studiert er in Kassel und kann somit sowohl am Training als auch am Spielbetrieb der HSG teilnehmen.
Trainer Fingerhut hat eine Zusage von allen Spielern
Und auch sonst ist Fingerhut frohen Mutes: Alle Spieler des aktuellen Kaders haben, so der Coach, ihre Zusage für die kommende Saison gegeben. Der Verein freut sich, dass die langjährige Spielerpolitik aufrechterhalten bleiben kann, den Kader mit Spielern aus der eigenen Jugend zu stellen und nur vereinzelt durch Spieler zu ergänzen, die persönlichen Kontakt zum Verein haben. „Ich bin nicht der Trainer, der fremde Spieler zusammensucht und dafür eigene hinten runter fallen lässt“, verdeutlicht Fingerhut seine Haltung.
Die Twistetaler stehen also zum Heimatverein, auch wenn nicht alles wie geplant verlief. „Ich hatte anfangs einen Spieler zu viel im Kader für den Spielplan, jetzt muss ich oft sehen, dass ich sechs Stammspieler zusammenbekomme“, so Trainer Fingerhut, der am Jahresende selbst mit auf die Platte musste, über die angespannte Personaldecke nach den Ausfällen von Lennard und Manuel Schmidt, Luca Meier und Jannik Bitter. Fingerhut sieht die HSG für die kommenden Jahre gut aufgestellt, möchte aber die Nachwuchsförderung nicht vernachlässigen.

Vernachlässigt fühlen sich die Twistetaler allerdings, was die Treue der Zuschauer betrifft, wie Fingerhut anmerkt. Obwohl die Landesliga-Mannschaft nach der Hinrunde noch nie so gut und so sicher mit 16:10 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz dastand wie jetzt, fehle ein wenig die Unterstützung der Fans.
„Es scheint selbstverständlich geworden zu sein“, analysiert Fingerhut. Vorwurf der Aktiven: Da viele der Gäste in der Halle nicht direkt am Spiel interessiert sind, kommt keine Handballspiel-Stimmung mehr auf. Auch auswärts wünscht sich die HSG wieder eine größere Fanschar. (Heike Saure)