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Sterne des Sports: „Diemelsee vereint aktiv“ der Sieger unter 41 Bewerbern

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Von: Dirk Schäfer

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Große und kleine Sterne des Sports: Die Vertreter der ausgezeichneten Vereine (von links) TSV Korbach Kinderturnen, 1. PBC Bad Wildungen, TSV Vasbeck (stellvertretend für die Vereinsgemeinschaft Diemelsee) und SV Immighausen mit Karl Oppermann (Vorstand Waldecker Bank) und Sportkreisvorsitzendem Uwe Steuber.
Große und kleine Sterne des Sports: Die Vertreter der ausgezeichneten Vereine (von links) TSV Korbach Kinderturnen, 1. PBC Bad Wildungen, TSV Vasbeck (stellvertretend für die Vereinsgemeinschaft Diemelsee) und SV Immighausen mit Karl Oppermann (Vorstand Waldecker Bank) und Sportkreisvorsitzendem Uwe Steuber. © schä

Sechs Vereine teilen sich den Sieg im von der Waldecker Bank ausgerichteten Wettbewerb „Sterne des Sports“. Das Projekt „Diemelsee vereint aktiv“ überzeugte die Jury.

Mühlhausen – Die Sonne taucht den Diemelsee in ein romantisches Licht; auf dem Paddelboot und am Ufer strecken sich Männer und Frauen fast schon genüsslich bei gymnastischen Übungen – nur eines von vielen Beispielen; es vermittelte Freude am gemeinsamen Sport, so wie auch die übrigen Bilder und Filmsequenzen von „Vereint aktiv“; einer Idee, die aus kleinen Nöten großen Tugenden macht und Kirchturmdenken überwindet, um das besser machen zu können, was Corona so lange ausgebremst hat: Bewegung, Spiel, Spaß.

Sechs Vereine aus Diemelsee teilen sich Ideen, Infrastruktur, Materialien, Übungsleiter und andere Dinge, die es zum Sport braucht, die aber nicht überall ausreichend zu finden sind. Und so teilen sich VfL Adorf, SG Diemelsee, TSV Flechtdorf, TuS Rhenegge, TSV Vasbeck und TSV Wirmighausen in diesem Jahr den Preis als Gewinner des Wettbewerb „Sterne des Sports“. Wobei die 1500 Euro Prämie zweifellos leichter teilbar sind als der große bronzene Stern, den die Delegation entgegen nahm.

Sterne des Sports als Würdigung für das Ehrenamt

„Dieser vereinsübergreifende Zusammenhalt hat die Jury sehr beeindruckt“, erklärte Karl Oppermann, Vorstand der Waldecker Bank, der einmal mehr verdeutlichte, dass bei „Sterne des Sports“ nicht Höchstleistungen und Medaillen zählen, „sondern ehrenamtliches, unentgeltliches Wirken“ gewürdigt werde.

Wir sind noch da – vielleicht stärker als vor der Pandemie. Dieses Signal sendete am Dienstag der gesamte Ehrungsabend im DOSB-Wettbewerb aus, den im 13. Jahr die Waldecker Bank als lokaler Förderer ausrichtet. 41 Bewerbungen gab es 2021 – so viele wie nie zuvor, zehn mehr als im vorigen Jahr.

Drei Frauen machen Gymnastik auf einem Stand-up-Paddling-Boot auf dem Diemelsee im Sonnenuntergang.
Stand-up-Gymnastik auf dem Paddelboot - ein Beispiel des Angebots von „Diemelsee vereint aktiv“. © pr

„Es wäre schade gewesen, den Wettbewerb in diesem Jahr, in dem es so viel weniger sportliche Veranstaltungen gab, nicht anzubieten. Denn die Pandemie hat auch manches neue Konzept in den Vereinen hervorgebracht“, sagte Karl Oppermann, Vorstand der Waldecker Bank. „Ich sage es immer wieder gerne: Wir sind von der Bewerberzahl her in Hessen weit vorne“, verdeutlichte Sportkreis-Vorsitzender Uwe Steuber die Kräfteverhältnisse. Auch der Sportkreis schaue sich die Bewerbungen an, erklärte Steuber, „um neue Sportangebote besser in die Fläche bringen zu können“.

In der Mehrzweckhalle in Mühlhausen, wo den Corona-Regeln genug Rechnung getragen werden konnte, wurden alle eingereichten Projekte vorgestellt; mit 200 Euro Antrittsprämie werden alle bedacht. Vier Vereine bzw. Abteilungen erhielten eine besondere Würdigung.

Sterne des Sports: Sonderpreis für die Kloster-Trophy

Neben der Diemelseer Vereinsgemeinschaft ragten aus Sicht der Jury auch zwei weitere vorbildliche Projekte heraus: Die Abteilung Kinderturnen des TSV Korbach hat unter dem Motto „Einsam und doch gemeinsam“ ihr Angebot auf andere Füße gestellt und wurde mit dem zweiten Platz und 1000 Euro belohnt. „JeKö“ („Jedem Kind sein Queue“) heißt das beeindruckende, „wahrlich nicht alltägliche Projekt“, so Karl Oppermann, mit dem der 1. PBC Bad Wildungen Nachwuchs fürs Poolbillard spielen begeistern will.

Dies wurde ebenso mit 750 Euro belohnt wie das Sportwochenende des SV Immighausen. Der Verein erhielt einen Sonderpreis für die beliebte Kloster-Trophy, bei der den „Klostermönchen“ 100 Helfer zur Seite stehen. Neben der phantasievollen Gestaltung der Spiele rage vor allem die Einbeziehung der gesamten Dorfgemeinschaft heraus, so Oppermann.

Drei Kinder spielen Billard.
„JeKö“ heißt das Projekt des 1.PBC Bad Wildungen. Durch die Aktion „Jedem Kind sein Queue“ hat der Verein den größten Jugendkader Hessens. © pr

Corona grenzt den Sport ein? Eigentlich nicht. Dem Wirken der Vereine waren keine Grenzen gesetzt, blickt man auf die verschiedenen Projekte in den 41 Bewerbungsmappen für „Sterne des Sports“.

Die Bandbreite war nicht zuletzt wegen der Corona-Situation enorm, und es gab viele Beispiele innovativer Vereinsarbeit. Korbachs Badmintonspieler hielten beim virtuellen Spieleabend Kontakt im Lockdown, und wenn man sich beim TSV Hemfurth zum Stand-up-Paddeln trifft, ergibt sich der gebotene Abstand von selbst.

An den zusätzlichen Euros wird es nicht scheitern.“

Bankvorstand Karl Oppermann rief dazu auf, dass sich noch mehr Vereine bei Sterne des Sports bewerben mögen

Das bewegte Schnitzeljagd-Rätsel durch Diemelstadt hält Körper und Geist fit, der SV Hillershausen bietet seit 25 Jahren mit Männergymnastik eine Rarität. Und die Aktion „Mühlhausen blüht auf“ ließ neben Sportangeboten im Freien auch Blühstreifen und Insektenhotels entstehen.

Und man muss gar nicht immer um die Ecke denken, wie die Initiative des Schwimmbad-Fördervereins Vasbeck zeigt. Er wollte Kindern ab fünf Jahren ermöglichen, einen Schwimmkurs zu belegen. Großer Applaus, als der Vorstand in Mühlhausen verkündete, dass 50 Kinder inzwischen einen Kurs abgelegt haben.

Allemal nachahmenswert: die Projekte der Haupt-Preisträger. Der Wildunger Poolbillardclub hat viel bewegt, um Queues für Kinder und Jugendliche anzuschaffen und dadurch auch Kinder aus sozial schwachen Familien den Zugang zum Sport ermöglicht. Lohn: Hessenweit ist der PBC der Verein mit dem größten Jugendkader.

Kinder balancieren über kleine Holzpflöcke.
Dann gehen wir eben raus: Statt Kinderturnen gibt es beim TSV in Coronazeiten andere Angebote wie ein Outdoos-Parcours auf der Ha © pr

Wie gestalte ich Kinderturnen, wenn ich nicht in die Halle darf? Dieses Problem löste der TSV Korbach mit neuen Angeboten, die sicherlich auch ohne Lockdown bleiben werden: Schatzsuche am Waldecker Berg, Outdoor-Parcours auf der Hauer, Fitnesspfad auf der Finnenbahn. Sogar ein Laternenfest für je zwei Familien stellten die TSVler auf die Beine.

Wir haben das Schwimmbad, ihr habt den Trainer, die haben die Kinder. So in etwa läuft die Zusammenarbeit der sechs Diemelseer Sportvereine ab, die allen Vereine Angebote ermöglichen, die sonst vielleicht nur ein oder oder zwei auf die Beine stellen könnten. Beispielsweise legen die Mitglieder nun gemeinsam das Sportabzeichen ab, powern sich beim Langhanteltraining aus oder absolvieren am Strandbad oder direkt auf dem Diemelsee ein Workout. (schä)

Lesen Sie auch: Sterne des Sports: die Sieger 2020

Vereinsübergreifend legen die Diemelseer im Projekt „vereint aktiv“ das Sportabzeichen ab.
Und noch ein Beispiel vom Sieger: Vereinsübergreifend legen die Diemelseer im Projekt „vereint aktiv“ das Sportabzeichen ab. © pr

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